Burgaltendorf. . Dieter Bonnekamp, Vorsitzender des Heimat- und Burgvereins Burgaltendorf, nimmt Stellung zur aktuellen Diskussion über den Rewe- und Aldi-Markt.
Die Diskussion um die Erweiterung der Rewe-Filiale an der Alte Hauptstraße, aber auch über den Neubau von Discounter Aldi in Burgaltendorf hält unvermindert an. Nachdem zuletzt auch der Heimat- und Burgverein Stellung bezog, erreichten den HBV-Vorsitzenden Dieter Bonnekamp zahlreiche Briefe und E-Mails: „Viele haben auf die Aussagen unseres Sprechers Rolf Siepmann reagiert. Leider wurde dabei einige Male die Sachebene verlassen.“
Bonnekamp sieht einige Aussagen Siepmanns missverstanden: „Dass man darüber diskutieren kann, ob einem der Rewe-Anbau gefällt oder nicht, ist unstrittig“. Die Sichtbarriere zur Burg sei für den HBV, so Bonnekamp, jedoch kein Problem. „Die Burg ist im Sommer eh durch Bäume verdeckt, rückt aber wenige Meter weiter wieder ins Blickfeld.“ Auch den Vorwurf, der HBV hätte die Pläne von Aldi und Rewe kritiklos abgenickt, hält Bonnekamp für unberechtigt: „Aldi ließe sich von uns sicherlich nicht vorschreiben, wie es zu bauen hat.“
„Ladensterben“ begann viel früher
Dennoch sei die Frage, wieso der Aldi-Markt direkt an der Straße steht, obwohl doch ein so großes Areal zur Verfügung stand, durchaus legitim. „In die konkreten Pläne hatten wir nie Einsicht“, sagt Bonnekamp, „aber einer Verlagerung in den rückwärtigen Teil des Geländes stand wohl die Tatsache im Weg, dass der Aldi-Markt genügend Parkplätze vorhalten musste“. Und wie wichtig Parkplätze wie dieser für Burgaltendorf sind, beweise die Tatsache, „dass der Parkplatz bei Aldi ständig voll ist“.
Zwar kann Bonnekamp den Ärger und die Angst, der Charakter des Stadtteils könne unter Neuansiedlungen leiden, nachvollziehen, doch diese allein für das Sterben des Einzelhandels in Burgaltendorf verantwortlich zu machen, wäre falsch. „Ich bin 71 Jahre alt, hier geboren und erinnere mich selbst an viele Geschäfte. Doch das Ladensterben begann hier schon in den 1950er und 1960er Jahren, als die Menschen mobiler wurden und die Ansprüche stiegen.“
Aber hätte nicht doch die Stadtplanung ihr Veto einlegen müssen, als es um die Positionierung der Märkte ging? „Bei der Bewilligung der Pläne spielte eine Rolle, ob zum einen die Erschließung gewährleistet ist, aber auch, ob sich ein Vorhaben nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der überbauten Fläche in die ortsübliche Umgebung einfügt, so wie es Paragraf 34 Baugesetzbuch regelt“, erklärt Detlef Robrecht, Leiter der städtischen Bauaufsicht. Ein vorgelagerter Parkplatz hätte dieser Vorgabe eher nicht entsprochen. Zudem gibt es auf dem Aldi-Gelände eine alte Eiche, ein Naturdenkmal, dem Rechnung getragen werden musste. Und zum Rewe: „Man sollte abwarten, bis die Fassade fertig ist und dann urteilen.“