Essen-Kupferdreh. . Kupferdreh, helau. Im altehrwürdigen und aus seinem Dornröschenschlaf erwachten Preute-Saal bereitet der rührige Festausschuss den Nachwuchs-Jecken einen wundervollen Tag. Zwei von vielen Rennern: Schaumküsse und Zauberer „Peppino“

In der Karnevalshochburg in Kupferdreh ist dieser Tage der Teufel los. Und die Prinzessin, der Pirat oder natürlich der Froschkönig. Es ist halt Session, die fünfte Jahreszeit, die in Kupferdreh seit Jahr und Tag besonders jecke Gefühle freisetzt. So wie neulich, als der Festausschuss (FKK) zum bereits 17. Kinderkarneval einlud.

Mehrere Dutzend Kinder, die überaus hübsch und fantasievoll verkleidet der Einladung gefolgt waren und auch bei den Gastgebern für leuchtende Augen sorgten. Im vergangenen Jahr hatte diese Traditionsveranstaltung noch kurzerhand ausfallen müssen, weil einfach keine geeignete Räumlichkeit aufzutreiben und der urige Preute-Saal gerade erst wieder dabei war, aus seinem langen Dornröschenschlaf zu erwachen. Diesmal jedoch lieferte der einst 1896 im Jugendstil erbaute ehemalige Tanzsaal genau das richtige Ambiente – und so verbrachten die Kinder einen Nachmittag, von dem sie noch lange schwärmen werden.

Schaumküsse und „Fliegerlied“

Ein Nachmittag, so bunt und so prall gefüllt mit einem wahrlich tollen Programm. „Vielleicht konnten wir bei dem einen oder anderen Kind ja ein gewisses Interesse an dieser uralten Tradition wecken“, hatte nicht nur Gisela Tüffers Spaß, diese Powerfrau, die sich seit Jahren mit Göttergatte Norbert (mit Karo-Frack und Zylinder nicht zu übersehen) und einigen anderen „Verrückten“ um diese Brauchtumspflege kümmert und diesmal im grell-bunten Clownskostüm, mit rosafarbener Perücke und Riesen-Herzchenbrille daherkam.

Und wenn in Kupferdreh erst die jecke Post abgeht, sind auch die „Promis“ nicht weit. Prinz Hubert I. und Prinzessin Assindia Sabine II. etwa, das amtierende Stadtprinzenpaar, machte seine Aufwartung und ließ sich nicht lumpen: Die 100 Schaumküsse, die Hubert I. im übertragenen Sinne in die Runde warf, waren ratz-fatz verputzt, und als er dann auch noch das „Fliegerlied“ von Tim Toupet anstimmte („so groß, groß, groß wie ‘ne Giraffe, so hoch . . .“), kreischten die Kinder fast vor Freude.

Genau wie bei der bezaubernden Zaubershow von „Peppino“ oder beim Einzug von Assindia Fee I. und Nico I., dem Kinderprinzenpaar. Und gab’s zwischen den offiziellen Programmpunkten mal ein klitzekleines Päuschen, war direkt Jennifer Gembling zur Stelle. Singen und klatschen, lustige Spielchen – die Zeit verging wie im Flug.

So kann’s also kommen, wenn man sich nur kümmert. Und gekümmert haben sie sich, die rührigen Mitglieder vom Festausschuss Kupferdreher Karneval. Neben den Tüffers’ etwa Menschen wie Klaus Walasczewski oder Manfred Geldmacher, Franz Altmann, Michael Hecker oder Hans Klaus Jodocy. Und auch Stefan Bleichhardt, eigentlich der „Hoppeditz“, machte als 2. Zeremonienmeister eine gute Figur. Dass ihm der kleine Noah aus Überruhr (1. Zeremonienmeister) die Show stahl: geschenkt. Schöner Nebeneffekt: Durch Sponsoren war es möglich geworden, dass im Eintritt von 2,50 Euro alles drin war. Berliner, Limo, soviel und so lange, bis die Eltern „stopp“ sagten.

Jecke Termine am kommenden Wochenende: Am Samstag, 15. Februar, lädt etwa die KG Einigkeit Blau-Rot zur so genannten Lachschicht (20 Uhr, kath. Pfarrhaus Kupferdreh). Urig-sportlich wird’s dann tags darauf beim 60. Närrischen Fußballspiel des FKK (10.30 Uhr, Wilhelm-Haneke-Stadion Kupferdreh).