Essen-Steele. Der Steeler Weihnachtsmarkt, der erst am Sonntag nach dem Fest zu Ende ging, lockt seit 37 Jahren viele Tausend Besucher an. Organisator Léon Finger erklärt im Interview, warum dies so ist und wohl auch so bleiben wird. Er setzt auf eine Mischung aus Altbewährtem und Neuem.

Der Weihnachtsmarkt in Steele ist beendet. Nach 42 Tagen ging die Veranstaltung am Sonntag nach dem Fest zu Ende. Bis Anfang nächster Woche werden auch die letzten Holzhütten verschwunden sein und in der Steeler City kehrt der Alltag ein. Mit Organisator Léon Finger vom Initiativkreis City Steele (ICS) sprach Michael Heiße über die Gründe, warum der Weihnachtsmarkt auch nach 37 Jahren noch nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hat.

Herr Finger, gerade bauen die letzten Schausteller ihre Stände ab. Sind Sie froh, dass der Weihnachtsmarathon endlich vorbei ist?

Diese Phase des Jahres hält mich so in Trab, dass ich sogar das eigene Mode-Geschäft vernachlässigen muss. Zum Glück kompensieren dies meine Tochter Nicole und mein Sohn Marc nach Kräften, sonst könnte ich dies gar nicht machen. Nun bin ich froh, dass alles gut gelaufen ist. Aber soll ich Ihnen etwas sagen? Die Vorbereitungen für 2014 haben bereits begonnen.

Im Ernst? Nach dem Markt ist also vor dem Weihnachtsmarkt?

In der Tat. Gerade habe ich mich mit Angelika Hildebrandt-Bittner vom Vorstand des ICS getroffen, um über eine mögliche Beteiligung von Schulen und Kindergärten zu sprechen. Solche Ideen kommen mir ganz plötzlich in den Sinn. Und dann versuche ich, diese auch gleich weiterzuverfolgen. Ein offenes Adventssingen ist auch so ein Gedanke; die Mariensäule auf dem Grendplatz illuminieren lassen, ein weiterer. In meinem Handy habe ich schon eine ganze Liste solcher Anregungen und möglicher Projekte, die im Laufe des Jahres stetig weiterentwickelt werden.

Mit Lichtern und der Beleuchtung von Gebäuden kennen sich die Steeler ja nun bestens aus.

Sie sprechen natürlich „Steele im Licht“ zur 1075-Jahr-Feier und auch unsere spezielle Aktion auf dem Weihnachtsmarkt an. Leider hat beides nur bedingt so geklappt, wie wir es im Vorfeld geplant hatten. Das ist schade, war aber im Grunde genommen das Einzige, was ich in diesem Jahr – wenn überhaupt – bemängeln könnte.Das heißt konkret?„Steele im Licht“ hat sicherlich etwas unter dem schlechten Wetter zur Eröffnung gelitten. Die Besucher wurden nass und die Künstler teilweise ausgebremst. Doch dafür kann niemand etwas. Die Illuminationen auf dem Weihnachtsmarkt scheiterten diesmal teilweise an den Motiven, die auf der Hausfassade schlecht erkennbar waren. Zwar haben wir es später mit einer Leinwand probiert, doch die wurde dann sprichwörtlich vom Winde verweht. Doch ansonsten hatten wir diesmal sagenhaftes Glück. Im Vorjahr gab’s 22 Regentage, diesmal gerade mal drei – und auch nur für wenige Stunden.

Sind es dennoch solche Aktionen, die zum Erfolg führen?

Nicht nur diese, sondern die Mischung aus Altbewährtem und Neuem. Das gute Bühnenprogramm, die große Zahl an Beschickern, dazu eine Prise Rummel, ohne die Weihnachtsstimmung zu verwässern. Das alles macht unseren Weihnachtsmarkt aus. Auch unsere Krippen zur Weihnachtsgeschichte entlang der Ahestraße kommen sehr gut an und sind in dieser Form einzigartig. Alles in allem haben wir hier deutlich mehr zu bieten als beispielsweise die Märkte in Gelsenkirchen oder Mülheim. Kurzum: Tradition ist eine gute Basis, doch diese allein reicht nicht aus, um eine solche Veranstaltung am Leben zu erhalten.