Überruhr. . Die Bewerbungsfrist für Interessenten am Begegnungszentrum am Nockwinkel in Überruhr ist abgelaufen. Zwei mögliche Pächter haben sich gemeldet. Einer davon ist der aktuelle Wirt, Bernd Schneidereit. Die Stadt will Anfang nächsten Jahres das persönliche Gespräch suchen.

Die erste Entscheidung über die Zukunft des „Bürgertreffs Überruhr“ ist gefallen: Mitte des Monats lief die Bewerbungsfrist für interessierte Pächter des Begegnungszentrums am Nockwinkel 64 ab. Zwei Kandidaten gibt es derzeit – und einer der beiden ist ein alter Bekannter: der Gastronom Bernd Schneidereit, der den Treffpunkt in Überruhr aktuell führt.

Späte Entscheidung

Lange hatte Schneidereit nach eigenem Bekunden überlegt, ob er sich noch einmal bewerben wolle. Doch schließlich gaben drei Argumente den Ausschlag. „Ich mache das hier jetzt schon insgesamt 30 Jahre lang. Da ist natürlich auch eine ordentliche Portion Herzblut dabei“, gesteht der beliebte Wirt. Viele Gäste und Vertreter der Vereine – aktuell treffen sich rund 30 verschiedene Vereine regelmäßig im Bürgertreff – hätten ihn bekniet, doch weiter zu machen. Aber am Ende spielten auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle. Schneidereit: „Ich habe hier viel Geld investiert. In das Inventar und die Ausstattung der Gastronomie. Alles davon könnte ich nicht mitnehmen, sondern müsste es für einen wohl eher geringen Abschlag verkaufen.“

Über den zweiten Bewerber schweigt sich die Stadt bislang aus. Fakt ist, dass sich auch eine Delegation der Stauder-Brauerei kurz vor dem Stichtag das Domizil angesehen hat, wie Schneidereit bestätigt. Das Essener Traditionsunternehmen hatte bereits vor Jahren den Bürgertreff für die Dauer von fünf Jahren gepachtet, war dann wieder von Bernd Schneidereit abgelöst worden. Ein Kommentar aus dem Hause Stauder war gestern nicht zu bekommen.

Schneidereits Pachtvertrag läuft Ende 2014 aus. Daher steht die städtische Immobilienwirtschaft nur bedingt unter Zeitdruck. In persönlichen Gesprächen mit den Bewerbern, die allerdings erst Anfang des nächsten Jahres stattfinden werden, sollen die Interessenten erste „grobe Vorstellungen“ über ihr Nutzungskonzept, zu eventuellen Neugestaltungen der Räume und auch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegen. „Diese werden geprüft und den Entscheidungsgremien vergleichbar vorgestellt“, erklärt ein Stadtsprecher auf Nachfrage.

Erst im zweiten Schritt wird mit den Bietern – sollte ihr präsentiertes Betriebskonzept den von der Stadt angestrebten Zielen entsprechen – „die Abgabe eines detaillierten Angebots inklusive Nachweise vereinbart“, so der Stadtsprecher weiter. Sicher ist bislang nur eines: Der Bürgertreff Überruhr soll eine „zukunftsweisende Neubelebung“ erfahren.