Huttrop. . Die Dachkonstruktion der Kirche St. Bonifatius an der Moltkestraße in Huttrop gilt seit Monaten als einsturzgefährdet. Schon seit Februar ist das Gotteshaus der Huttroper katholiken gesperrt. Die beten derzeit nebenan in der Kirche des Franz-Sales-Hauses. Im neuen Jahr will das Bistum sanieren lassen
Die Gemeindekirche St. Bonifatius braucht dringend ein neues Dach – und sie bekommt auch eines. Mit Gottes Hilfe und im Besonderen mit Hilfe des Bistums, das Ende Oktober „grünes Licht“ für die Sanierung des Gotteshauses an der Moltkestraße gab.
Am heutigen Dienstag werden Delegierte des Bistums und des Kirchenvorstandes, darunter auch dessen Vorsitzender Pfarrer Gerd Heusch, intensiv darüber beraten, wie der geplante Projekt zu bewerkstelligen ist, wer die Organisation übernimmt, wer die Verantwortung für die einzelnen Baumaßnahmen trägt und vor allem wie das Ganze zu finanzieren ist. Denn die Sanierung – so die Prognose – wird nicht weniger als eine Million Euro verschlingen.
Kirche wurde 1961 erbaut
Notwendig machte die Sanierung der erst im Jahr 1961 erbauten Gemeindekirche ein verhängnisvoller Konstruktionsfehler, der von Kirchenbesuchern entdeckt worden war. Die hatten darauf hingewiesen, dass sich die Dachbalken in der Basilika durchbiegen. Pfarrer Heusch erklärt: „Die tragenden Balken des Dachstuhls sind verleimt. Doch diese Verleimung hat im Laufe der Zeit mehr und mehr an Stabilität verloren.“
Die Heizstrahler unter der Decke, die die Kirche erwärmen sollen, hätten Feuchtigkeit in das Gebälk gedrückt. So wurde der Leim in Mitleidenschaft gezogen. Resultat: Das komplette Dach muss erneuert werden. „Dies haben ein Holzgutachter und ein Statiker bereits im Februar dieses Jahres bestätigt“, so Heusch weiter. Schon deshalb habe sich der Pfarrer und Vorsitzende des Kirchenvorstandes gewünscht, die Sanierung hätte noch in diesem Jahr, also vor der Winterpause, begonnen. Doch dies sei schon aus organisatorischen Gründen nicht möglich gewesen. Heusch: „Wir wollten und mussten erst alle Beteiligten und Entscheidungsträger ins Boot holen, denn die Gemeinde selbst ist gar nicht in der Lage, ein solch teures Projekt alleine zu stemmen.“
Die Kosten sind horrende, immerhin muss die gesamte Dachkonstruktion erneuert werden. Dass dies nur Stück für Stück geschehen kann, ist nicht nur den Experten klar. „Auch die Orgel muss komplett abgedeckt werden und so vor Witterungseinflüssen geschützt werden“, erklärt auch der für die Bonifatius-Gemeinde verantwortliche Pastor, Arnold Jentsch.
Bereits jetzt wurden Teile des Inventars mit Planen verhüllt, obwohl die Bauarbeiten erst im neuen Jahr beginnen werden. Einzig ein großer Stapel Bretter vor dem Altar und die teilweise fehlende Deckentäfelung zeugen bislang vom Einsatz der Gutachter. „Viele in der Gemeinde wollen den Umbau mit Spenden unterstützen“, kündigt Pastor Jentsch an. Und Ute Glunz, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats St. Gertrud, freut sich: „Wir hatten alle anfangs unsere Bedenken, doch unsere Geduld hat sich gelohnt.“