Kupferdreh. . Drei Wege führen zur Aldi-Filiale an der Nierenhofer Straße in Kupferdreh. Doch die dritte ist allein den Zulieferern vorbehalten. Was die Kundschaft nicht davon abhält, auch diesen zu benutzen, gilt er doch als Abkürzung in Richtung Velbert.

Viele Weg führen nach Rom – und noch ein paar mehr zur Aldi-Filiale an der Nierenhofer Straße. Zumindest nutzen die Kunden des Discounters gleich drei Zufahrten, um auf den Aldi-Parkpark zu gelangen. Verlassen wird das Areal jedoch immer häufiger über die schmale Ausfahrt in Höhe der Hausnummer 86. Obwohl dies verboten ist, da diese nur für Anlieferer des Aldimarktes und der dort ansässigen Gewerbetreibenden freigegeben ist. Doch daran hält sich kaum ein Kunde – seit Jahren schon.

Das Problem ist bekannt – bei der Stadt wie bei der Polizei, die bereits vorstellig wurde, um die Verkehrssituation am Einmündungsbereich der Durchgangsstraße besser beurteilen zu können. In der Tat nehmen besonders die Kunden aus Velbert auf dem Rückweg besagte Route, um einige Meter Wegstrecke zu sparen. „Das kann ich in gewisser Weise sogar nachvollziehen“, zeigt Bernhard Farwick Verständnis. Er betreibt an der Nierenhofer Straße 86 seit 15 Jahren ein Bedachungsunternehmen und hat somit beste Sicht auf die Problemzone.

Täglich passieren Hunderte Pkw den schmalen Durchlass. Und wenn sich die Fahrer in den fließenden Verkehr in Richtung Velbert, aber auch Richtung Kupferdreh einfädeln, kommt es mitunter zu Stauungen direkt vor Farwicks Hofeinfahrt und auch vor der Zufahrt zur Schreinerei Luxen in direkter Nachbarschaft an der Nierenhofer Straße 90.

So richtig eng wird es jedoch dann, wenn zudem der legitime Zuliefererverkehr rollt. Das kommt häufig vor, „denn allein Aldi wird am Tag bis zu zehn Mal beliefert“, wie Farwick weiß. Hinzu kommen die Versorger für den nahen Getränkemarkt. Die Prozedur ist immer dieselbe: Die Brummis fahren zum Haupteingang rein, durchqueren das Areal und fahren am anderen Ende an der Nierenhofer Straße wieder raus. Dort, wo zumindest die Aldi-Lkw an einer Rampe auch entladen werden.

Dass die Kunden auf der Hinfahrt dieses Nadelöhr meiden, hat Gründe: Zum einen ist die Fahrbahndecke im Vergleich zu den anderen beiden Zufahrten nicht die beste. Zum anderen macht das Schlupfloch auf den ersten Blick einen eher privaten Eindruck. „Zum Glück, denn ausgeprägter Gegenverkehr würde die Situation zusätzlich verschärfen“, sagt Farwick.

Nicht zum ersten Mal hat sich der Unternehmer Gedanken darüber gemacht, wie das Problem zu lösen sei – jedoch bislang ohne Erfolg. „Das Hinweisschild ist jedenfalls ein Flop“, sagt er. „Daran hält sich eh niemand.“ Die zweite Zufahrt – derzeit als Einbahnstraße geführt – für beide Fahrtrichtungen zu öffnen, wäre nach Farwicks Ansicht fatal: „Der Verkehr auf der Nierenhofer Straße ist dort nur sehr schwer einsehbar. Das provoziert mehr Unfälle als dass es uns hier hilft.“

Der Stadt sind die Hände gebunden. Für eine entschärfende Fahrbahnerweiterung fehlt der Platz. Und für eine Schranke, die die Kunden an der dritten Ausfahrt ausbremst, fehlt die Berechtigung, da es sich um Privatgelände handelt. Zudem befürchtet Farwick in diesem Fall etliche Wendemanöver. Kommentar der Stadt: „Knifflig, aber wir arbeiten dran.“