Überruhr. . Nach zehn Jahren verschwindet am Standort Klapperstraße der Gemeinschaftsgrundschule Überruhr der Container. Bauausschuss willigt ein und folgt damit der Empfehlung des Schulausschusses vom Vortag. SPD erhofft sich eine Signalwirkung
Gute Nachricht für die Gemeinschaftsgrundschule Überruhr: Die Tage des alten Toilettencontainers am Standort Klapperstraße 60 sind gezählt. Der Pavillon auf dem Schulgelände, vor Jahren kurioserweise als „kurzfristige“ Behelfslösung geplant, kommt definitiv weg und macht einem stationären Neubau Platz. So lautete die einstimmige Empfehlung des Schulausschusses vom Mittwoch, der der Bauausschuss in seiner gestrigen Sitzung folgte.
Für die Schülerinnen und Schüler endet damit eine mehr als zehn Jahre dauernde „Leidenszeit“, denn schon so lange ist das WC-Provisorium am Abzweiggebäude schon in Benutzung. Seitdem verrichteten dort regelmäßig rund 150 der insgesamt 310 Schüler der Gemeinschaftsgrundschule ihr „kleines und großes Geschäft“.
So richtig „warm“ geworden sind die Kinder mit dem Flachbau nie. Was möglicherweise auch daran liegt, dass der Trakt – drei Kabinen für die Mädchen und zwei für die Knaben inklusive vier Urinale – mit einer eher bescheidenen Elektroheizung ausgerüstet ist. Noch schlimmer: „Der Pavillon ist zwar sauber, doch die Entlüftung ist in einem solchen Provisorium natürlich längst nicht so gegeben, wie in einem stationären Bau“, weiß Schulleiterin Ulrike Esser. Mehr als einmal sei sie von besorgt-entrüsteten Eltern und auch Teilnehmern der Schulpflegschaft auf die unbefriedigenden Zustände angesprochen worden.
Hoffnung keimte auf, als in den Sommerferien ein Architekt vorstellig wurde, um das Bauvorhaben zu kalkulieren. Im Gespräch war seitdem ein massiver Neubau mit Wärmedämm-Verbundfassade in direkter Nähe des Schulgebäudes. Auch an eine geeignete Toilette für Menschen mit Behinderung wurde gedacht. Möglicher Finanzrahmen: 230 000 Euro, der jedoch bei Bauausführung „merklich unterschritten werden sollte“, wie es zuletzt im Beschlussvorschlag hieß.
Angesichts des Investitionsstaus der Stadt war jedoch auch nach dem wohlwohlenden Votum des Schulausschusses nicht unbedingt mit „grünem Licht“ aus dem Bauausschuss zu rechnen. Doch der lehrte selbst die größten Skeptiker eines Besseren: Manfred Reimer, Schulpolitischer Sprecher der SPD im Rat: „Es ist löblich, dass wieder einmal ein Toilettenprojekt entwickelt wird. Der Zustand der Anlagen ist nicht besonders gut. Ich würde mich daher freuen, wenn Schritt für Schritt dem Beispiel Überruhr gefolgt würde.“
Baudezernentin Simone Raskob stoppte jedoch allzu große Erwartungen stadtweit: „Ich würde selber gerne mehr machen, doch die Haushaltsmittel reichen nicht für den großen Wurf.“ Schulleiterin Esser kann damit leben: „In sechs Jahren werde ich pensioniert. Ich hatte schon die Befürchtung, dass es bis dahin nichts mehr wird.“