Kray. . Die neue Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Kray heißt Monika Elsner. Mit dem Job ging für die Theologin ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Vorher war die 52-Jährige als Realschullehrerin und in der Erwachsenenbildung tätig.
Kirche braucht ein Gesicht, sollen sich die Menschen mit ihr und dem Glauben identifizieren. Ein solches hat die Evangelische Kirchengemeinde Kray nun gefunden: Am Sonntag wurde Monika Elsner als neue Pfarrerin in ihr Amt eingeführt und vom Assessor des Kirchenkreises, Pfarrer Helmut Keus, in einem Gottesdienst vorgestellt. Für die Theologin, die die Nachfolge von Friedgard Weiß übernimmt, ging damit ein lang gehegter Traum in Erfüllung.
Das Amt war rund ein Jahr lang vakant. Es war also an der Zeit, einen neuen Seelsorger für die Evangelische Gemeinde zu finden. Die 52-jährige Monika Elsner fand jedoch – nach eigenem Bekunden – erst über Umwege nach Kray. Dafür kann die Theologin nun aus Überzeugung behaupten: „Da wollte ich hin.“
In der Tat hat Monika Elsner schon einiges erlebt. Von 1980 bis 1986 hatte sie studiert – in Wuppertal, Bochum und München. Nach dem Examen war sie drei Jahre lang in der Erwachsenenbildung tätig. Dort zeigte sie ehrenamtlichen Mitarbeitern, wie man Gruppentreffen und Vorträge organisiert; nahm ihnen die Scheu, frei vor Menschen zu sprechen. Zudem gab sie Bibelkurse und diskutierte mit den Menschen darüber, wie diese zum Glauben finden können. „Das Pädagogische hat mich schon immer gereizt und fasziniert“, sagt Monika Elsner. „Während dieser Zeit habe ich mit Menschen im Alter von 20 bis 80 Jahren gearbeitet. Das war unheimlich spannend.“
Da war es beinahe selbstverständlich, dass die Theologin und Mutter später, ab 2002, an der Realschule in Kettwig unterrichtete. Doch dies erwies sich im Wortsinn als „harte Schule“, wie sie sagt. „Im Vergleich zum Konfirmanden-Unterricht und auch während der Erwachsenenbildung, traf sie hier auf Schüler, deren Interesse eher selten dem Religionsunterricht galt. „Es ist schon hart, wenn man sich die größte Mühe gibt, doch kaum jemand zuhört“, bekennt sie.
Die Realität an der Schule hatte, dies musste Monika Elsner schnell feststellen, recht wenig mit dem zu tun, was sie vermitteln wollte: „Die Kirche will doch nur unser Geld“, bekam Monika Elsner nicht selten zu hören. „Aber ich wusste, solche Vorwürfe kommen nicht von den Kindern selbst, sondern eher von den Eltern.“ In der Rückschau betrachtet, räumt sie ein, dass sie vielleicht etwas naiv an die Sache herangegangen sei: „Ich dachte mir damals: das schaffst du schon, Doch wenn du nur 45 Minuten Zeit hast, ist es schwer, wirklich Inhalte nachhaltig zu vermitteln.“
Aber genau darum ging es Monika Elsner: Beispielsweise darum, dass ihre Schüler ein Grundgefühl für die unterschiedlichen Religionen entwickelten. Doch der Unterricht an der Schule ließ sie – naturgemäß – schnell an Grenzen stoßen. Schon die Notengebung erwies sich als schwierig: „Damit mache ich etwas, was ich eigentlich nicht predige. Ich sortiere aus.“ Und so beurteilte sie, wenn möglich, eher das Bemühen und die Bereitschaft des Einzelnen, sich mit theologischen Themen auseinander zu setzen.
Im Laufe der Jahre wurde es jedoch besser. Besonders in den älteren Jahrgängen wuchs mehr und mehr ein Vertrauensverhältnis. „Ich habe meine Schüler geliebt und geheult, wenn sie die Schule verließen“, sagt Monika Elsner. Immerhin: All diese Lebenserfahrungen – ob gut oder schlecht – wertet sie im Nachgang positiv. „Ich kann mich gut in Menschen hineinversetzen“, sagt sie, die die Menschen in Kray als „sehr offen“ kennengelernt hat. Ihr Büro in Kray ist noch nicht fertig, aber sie ist gerüstet – die neue Pfarrerin Monika Elsner.