Überruhr. . Der Schacht III an der Langenberger Straße in Essen-Überruhr ist zurzeit eingerüstet. Die RAG trägt einen neuen Korrosionsschutz auf, damit der Turm der nicht rostet. Genutzt wird er nur noch, um das Grubenwasser zurückzuhalten.

Die Zeche Heinrich, Schacht III an der Langenberger Straße 500 macht aktuell den Eindruck, als habe sich der berühmte Verpackungskünstler Christo daran versucht. Von oben bis unten eingerüstet und teilweise von Planen verhüllt, steht der Turm da. Und nicht wenige Passanten fragen sich: „Was ist da los?“

Die Lösung kennt Christof Beike, Pressesprecher der RAG: „Es handelt sich weder um ein Kunstwerk, noch um ein ernstes Problem. Vielmehr wird ein neuer Korrosionsschutz aufgetragen, damit nichts rostet.“ Die Arbeiten werden wohl zwölf Wochen dauern.“ Doch danach haben wir wieder zehn Jahre lang Ruhe“, sagt Beike.

Pumpen in 1000 Meter Tiefe

Der Schacht der Zeche Heinrich ist übrigens immer noch im Einsatz. Nicht etwa um Kohle abzubauen, aber für die Grubenwasserhaltung. „Wir sammeln das Wasser im Süden, damit der Bergbau im Norden der Stadt nicht zuläuft“, bringt es Beike auf eine einfache Formel. Zu diesem Zweck arbeiten Pumpen in einer Tiefe von 600 bis 1000 Metern. Auch einen zweiten intakten Schacht gibt es auf der Zeche Heinrich in Überruhr immer noch: er dient der Entlüftung.

Doch selbst wenn im Jahr 2018 der Bergbau endgültig sein Leben ausgehaucht haben wird, werden nicht alle Zechen dicht gemacht. Denn nach der „Wasserhaltung“ schließen sich die „Ewigkeitsaufgaben“ an zu denen auch die Wasserhaltung zählt. „Nach Beendigung des Kohleabbaus ist die Grubenwasserhaltung wichtig, um den unkontrollierten Anstieg des Wassers zu verhindern“. Denn dieser könnte dazu führen, dass Methangas beschleunigt an die Oberfläche gedrückt wird oder die Gefahr von „Tagesbrüchen“, also das plötzliche Einbrechen der Erdoberfläche in Hohlräume, steigt.

Auch könnte sich im Extremfall mit dem Wasseranstieg die Erdoberfläche heben und, nicht zuletzt, salziges oder eisenhaltiges Wasser oder auch Stoffe, die beim Durchfließen des Wassers durch alte Abbaubereiche ausgeschwemmt werden, das Trinkwasser verunreinigen. „Das Pumpen ist eine auf Dauer angelegte Aufgabe, daher auch dieser Begriff“, sagt Beike.