Horst.

Kleine Menschen, große Schritte: Im Hörsterfeld tief im Osten der Stadt geht ein neues Projekt für die Förderung des Nachwuchses an den Start. Der Titel: „Revierkids“. Es ist eine Kooperation des städtischen Jugendamts und des Serviceclubs „Round Table 26“, mit an Bord sind zudem viele weitere Institutionen des Hörsterfelds. Die Ziele ihres gemeinsamen Engagements für die Grund- und Vorschulkinder: Neugier wecken, Potenziale entdecken, Ressourcen fördern und Chancen verbessern. Das Projekt „Revierkids“ soll den Kindern aus dem Hörsterfeld zu positiven Erfahrungen und mehr Selbstvertrauen verhelfen. In diesen Tagen nun fiel im Bürgerladen Hörsterfeld der Startschuss für das Projekt, laufen soll es für mehrere Jahre.

Mitglieder packen mit an

Die Initiative für „Revierkids“ ging vom Verein „Round Table 26“ (RT 26) aus. Es ist ein sogenannter „Serviceclub“, in etwa vergleichbar mit Vereinen wie dem „Lions Club“ oder den Rotariern. „Mit dem Unterschied, dass man bei uns austreten muss, wenn man 40 Jahre alt wird“, sagt Stefan Mager (37) über die parteipolitisch und konfessionell unabhängige Vereinigung.

Die 15 Vereinsmitglieder wollen für soziale Projekte nicht allein Geld bereitstellen, sondern vielmehr ganz konkret mit anpacken und selbst Hand anlegen, sagt Mager. In den vergangenen Jahren sorgte der RT 26 bereits mit dem Projekt „Sicherer Start“ für Aufsehen, das sich seinerzeit an junge schwangere Frauen und deren Familien richtete. „Dieses Projekt steht jetzt auf sicheren Beinen, also wir können uns nun anderen Aufgaben zuwenden.“

Neue Ideen sollen her

Daher jetzt also „Revierkids“. Was künftig im Rahmen des Projekts den Kindern angeboten wird, soll nun ausgearbeitet werden. „Fest steht, dass wir nicht das 194. Anti-Aggressionstraining machen, sondern lieber neue Ideen entwickeln wollen“, sagt Mager. Denkbar seien etwa Zirkustage vor Ort, Trampolin-Wetthüpfen, Ausflüge in die Gruga, ins Aalto, zum Baldeneysee oder vielleicht ins Ruhrmuseum.

„Die Kinder sollen hinaus in die Welt gehen, dabei aber ihr Viertel trotzdem nicht aus dem Blick verlieren“, sagt Eva Selg. Damit beschreibt die Bezirksstellenleiterin des Sozialen Diensts ein weiteres Ziel von „Revierkids“: die positive Identifikation mit der Heimat. „Die Inhalte können wir ständig weiterentwickeln und verbessern“, sagt Sozialarbeiter Bernd Wilke, „das gerade macht doch den Charme dieses Projekts aus“.

Was also genau dabei herauskommen wird, ist noch offen. Dass es aber etwas Gutes sein wird, davon sind alle Beteiligten überzeugt. So lobte auch Sozialdezernent Peter Renzel (CDU) bei der Eröffnungsveranstaltung die neue Zusammenarbeit in diesem Viertel, das es nicht immer ganz leicht gehabt habe: „Es ist ein tolles Projekt. Der Erfolg wird kommen, da bin ich ganz sicher.“

Das Zielist es, Kindern in benachteiligten Stadtteilen die Möglichkeit zu bieten, ihre Lebensumwelt anders zu erfahren und auf Frage wie „Wer bin ich und was traue ich mir zu?“ positive Antworten zu finden. Geld für das Projekt erarbeiten die Mitglieder des „Round Table 26“ – etwa durch eine Kunstauktion auf Zollverein am 15. September. Junge Künstler stellen dort ihre Werke zur Verfügung, 50% des Erlöses fließen in das Projekt, die andere Hälfte können sie behalten.

Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es im Internet unter www.revierkids.net