Essen-Kray. . Auf dem Schulhof der Franz-Dinnendahl-Schule steht ein ausrangierter Baucontainer, in dem sich Schüler über die Zeit nach dem Abschluss informieren.
Nein, der quietschgelbe Container auf dem Schulhof der Franz-Dinnendahl-Realschule dient nicht etwa als Drehort für eine neue Folge von „Big Brother“, sondern erfüllt eine durchaus sinnvolle Funktion. In dem sechs Quadratmeter großen Kubus, wo einst Bauarbeiter ein- und ausgingen, haben nämlich Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse die Möglichkeit, sich über ihre Zukunft zu informieren. Was passiert nach der Schule? Noch irgendwo das Abitur machen oder vielleicht sofort bewerben? Oder eine Ausbildung anfangen?
Anstoß zur Berufsorientierung
Auf diese und andere Fragen gilt es in dem Container mit dem Namen „Wunderbox“, die entsprechenden Antworten zu finden. Dort steht ein Schreibtisch mit einem PC und Internetzugang bereit und außerdem bieten Mitarbeiter der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) zwei Mal in der Woche eine Sprechstunde an. „Wir möchten Anstöße zur Berufsorientierung geben und sind den Jugendlichen zum Beispiel auch bei der Gestaltung ihrer Bewerbung behilflich“, erklärt Katharina Becker vom CAJ. Auch das Einstudieren von Bewerbungsgesprächen oder die Organisation von Betriebsbesichtigungen und Exkursionen spielen sich in dem Container ab. Kurz: „Die Wunderbox bietet den Schülern eine Stütze für den neuen Lebensabschnitt“, wie es Stefanie Prescher, ehrenamtliche Diözesanleiterin, auf den Punkt bringt.
Nun könnte man sich natürlich fragen, wieso eine solche Beratungsstelle ausgerechnet in einem Container beheimatet ist - aber die Frage ist schnell und simpel beantwortet: „In der Schule standen keine Räumlichkeiten zur Verfügung“, erklärt Anja Mohr vom Bistum Essen, das die Aktion genauso unterstützt wie die ‚Aktion Mensch’, die RAG Stiftung, die Sparkasse, der Bund der deutschen katholischen Jugend und die Hans-Böckler-Stiftung. Bislang macht der gelbe Klotz auf dem Schulhof optisch zwar noch nicht allzu viel her, aber das soll sich in absehbarer Zeit ändern. Geplant ist ein Außenanstrich in Zusammenarbeit mit einem Essener Künstler, dessen Name noch nicht verraten wird. Neu ist das CAJ-Konzept, das sich offiziell „Wunderbar XXL“ nennt, übrigens nicht. Bislang wurden derartige Einrichtungen schon an der Helene-Lange-Realschule, an der Hauptschule an der Wächtlerstraße und an der Gesamtschule Bockmühle verwirklicht.