Burgaltendorf. .
Auf Burg Altendorf wird wieder einmal der Burgfrieden gestört – allerdings im positiven Sinn. Das Mittelalterfest geht in seine zweite Auflage. Unter dem Titel „Menschen und Märchen in mächtigen Mauern“ halten am Wochenende des 1. und 2. Septembers Ritter, Burgdamen, Feuerschlucker und auch Gaukler Einzug in „Altendorpe“.
Vor zwei Jahren hatte der Heimat-und Burgverein aus Burgaltendorf das Ritterfest auf eigene Initiative anlässlich der Kulturhauptstadt 2010 aus der Taufe gehoben, nachdem ein gemeinsames Projekt der Stadtteile aus dem Bezirk VIII im Vorfeld gescheitert war. „Für uns war dies damals komplettes Neuland“, gibt Dieter Bonnekamp, Vorsitzender des Burgvereins, offen zu. Schon deshalb holte man sich beizeiten den „Insider“ Jürgen Bohm, in der Mittelalter-Szene besser als der „Ritter aus Huttrop“ bekannt, ins Boot. „Bohm weiß um die Rivalität, die zwischen einigen Gruppen besteht und hat uns daher bei der Auswahl der Protagonisten geholfen“, ergänzt Bonnekamp.
Marktplatz in der Vorburg
Offensichtlich keine schlechte Entscheidung, denn das erste Ritterspiel in den altehrwürdigen Mauern der Burg, die Historiker auf die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts datieren, war ein „überwältigender Erfolg“, wie Bonnekamp sagt. „Alle Protagonisten, Zuschauer wie Darsteller, lobten damals die Location. Und da auch das Wetter mitspielte, stand der erfolgreichen Premiere nichts mehr im Wege.“ So groß war der Andrang an der Burgstraße, dass sich die Initiatoren sogar den Luxus erlauben konnten, die von der Bezirksvertretung gewährten finanziellen Mittel für das Projekt zurückgeben zu können. Ganz im Gegenteil blieb am Ende noch so viel Geld übrig, um mehrere Tausend Euro in die Aussichtsplattform des Burgturmes zu investieren.
Diese positive Erfahrung brachte die Initiatoren auf die Idee, die Ritterspiele künftig im Turnus von zwei Jahren zu veranstalten; immer im Wechsel mit dem bereits bekannten und nicht minder beliebten „Burgfest“, das schon seit 1981 in Burgaltendorf ausgetragen wird, sich allerdings inhaltlich auch weiterhin vom Mittelalter-Event unterscheiden wird. Wie schon zur Premiere kann sich das Programm des Ritterfestes durchaus sehen lassen. So wird es erneut einen stilvollen Markt geben, zu dem sich die Händler in der gepflasterten Vorburg versammeln. Die Heerlager indes finden sich im Burggraben und auf der hinteren Wiese. Ein Blick auf die Internet-Seite von Koordinator Jürgen Bohm verrät: Alle Plätze für das Heerlager und Händler sind bereits ausgebucht.
Stockbrot von der Kolpingfamilie
Die Besucher dürfen sich also auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. Auf dem Markt bieten die Händler Holzarbeiten, Steine und Ketten feil. Sogar Schwerter werden geschmiedet. Serviert werden knusprige Fladen und aromatische Apfelringe. Die Kolpingfamilie Burgaltendorf serviert „Stockbrot“, das bei der Premiere wegging wie „warme Semmeln“, erinnert sich Dieter Bonnekamp. Das Ganze wird musikalisch begleitet von den Spielleuten von „Emscherflute“, die allesamt auf mittelalterlichen Instrumenten musizieren werden. Kurzweil verspricht auch das sogenannte „Mäuseroulette“, wobei die Mitspieler tippen müssen, in welches Häuschen der kleine Nager verschwindet. Dass auch in diesem Jahr das Kleine Theater Burgaltendorf (KTB) nicht fehlen darf, versteht sich beinahe von selbst. Die Mimen werden einen „Hexenprozess“ auf die Bühne bringen. Hitzige Schwertkämpfe im Lager und beim Tavernenspektakel sowie Märchenstunden im Verlies – aus Sicherheitsgründen der einzige Platz mit elektrischer Beleuchtung – runden das zweitägige Programm ab.
Die Ritterspiele können also beginnen. Doch schon jetzt richtet Burgverein-Chef Dieter Bonnekamp eine Bitte an die Gäste: Bei der Erstauflage stand den Veranstaltern eine große Ackerfläche neben der Burg als Parkplatz zur Verfügung. Dies ist wegen der Erntearbeiten diesmal nicht möglich. Dieter Bonnekamp dazu: „Wir empfehlen diesmal deshalb nachdrücklich, den öffentlichen Personennahverkehr zur An- und Abreise beim Ritterfest zu nutzen. Die Burg ist gleich durch mehrere Buslinien bequem zu erreichen.“
Der Programmablauf des zweiten Mittelalterfestes im Überblick:
Samstag, 1. September:
13.30 Uhr: Markteröffnung
14.30 Uhr: Vorstellung der Gruppen in der Vorburg
15.30 Uhr: Märchen im Verlies
16.30 Uhr: Vorstellung des KTB
17.30 Uhr: Märchen im Verlies
18 Uhr: Schwertkämpfe im Lager/Tarvernenspektakel
19 Uhr: Märchen im Verlies
19.30 Uhr: Vorstellung des KTB
21 Uhr: ökumenische Abendandacht mit den Geistlichen Ludger Molitor und Theo Enzner
21.30 Uhr: Feuershow in der Vorburg (Ende: 22 Uhr).
Sonntag, 2. September:
12 Uhr: Eröffnung des Marktes
in der Vorburg
12.30 Uhr: Märchen- und Sagenstunde im Verlies
13.30 Uhr: Vorstellung des KTB
14 Uhr: Vorstellung der Gruppen in der Vorburg
15 Uhr: Märchen im Verlies
15.30 Uhr: Schwertkämpfe im Lager/Tarvernenspektakel
16.30 Uhr: Vorstellung des KTB
17.30 Uhr: Märchen im Verlies
Ende gegen 19 Uhr
Mittelalterfest, Burgstraße 2; Eintritt: Erwachsene 3 Euro, Kinder und Gewandete: 1 Euro