Essen-Frillendorf. .

Die Krise ist abgewendet: Stand das Projekt ZKE, das das Künstlerehepaar Eugen Bednarek und Wanda Korfanty-Bednarek in der Zeche Königin Elisabeth betreiben, wegen finanzieller Schwierigkeiten auf der Kippe, so hat sich die Lage nun stabilisiert. Neue Sponsoren und mehr Schüler in der Malschule des Duos gleichen die Kosten für die erhöhte Miete, die den Künstlern zu schaffen machte, aus.

„Uns geht es wieder richtig gut“, freut sich Eugen Bednarek, „es haben sich neue Finanzierungsmöglichkeiten aufgetan“. Dazu gehöre auch eine dauerhafte Unterstützung durch die Bezirksvertretung I: „Der Bezirksbürgermeister Peter Valerius hat sofort reagiert“, so Bednarek. Mit Hilfe des Crowdfunding-Onlineportals „Startnext.de“, mit dessen Hilfe man Geld für kreative Projekte auftreiben kann, fanden die Bednareks zudem neue private Unterstützer. Darüber hinaus hätten auch Malschüler Eigeninitiative gezeigt und Spenden gesammelt. „Davon konnten wir neue LED-Lampen für das Atelier kaufen“, so Bednarek. Die Nebenkosten seien mit dieser neuen Beleuchtung beträchtlich gesunken.

Gestiegen sei dagegen die Zahl der Schüler: 79 Jugendliche und Erwachsene unterrichtet Eugen Bednarek, dazu kommen 60 Kinder, denen seine Frau Wanda das Malen beibringt. Seit Anfang des Monats bezeugt eine Jahresausstellung in der großen und kleinen Galerie, was die Schüler bei den Bednareks lernen. „Wir zeichnen Spuren in die Welt“ heißt die Ausstellung. „Dieser Name stammt von einer jungen Schülerin“, sagt Eugen Bednarek stolz.

Über 200 Bilder mit den unterschiedlichsten Motiven und in vielfältigen Stilrichtungen sind hier zu finden – ein Beleg dafür, dass das Künstlerduo nicht bloß versucht, seine eigenen Vorlieben weiterzuvermitteln, sondern die individuellen Talente ihrer Schützlinge fördert. „Es macht Spaß, die Fortschritte zu sehen“, so Bednarek. Das Konzept, bereits von klein auf die kreative Förderung voranzutreiben, trage Früchte, betont er: „Viele, die als Kinder oder Jugendliche zu uns gekommen sind und am Ball bleiben, sind Designer oder Künstler geworden oder in anderen kreativen Berufen tätig.“

Ein aktuelles Beispiel für den Erfolg ist der Schüler Ben-John Labrado: Der siebenjährige Gelsenkirchener lernt seit zwei Jahren bei Wanda Korfanty-Bednarek das Malen. Überzeugt von seinem Talent, reichte sie eines seiner Werke beim 42. Internationalen Kindermalwettbewerb in Tokio ein – mit Erfolg: Sein Bild der Zeche Zollverein belegte den dritten Preis. „Ich mag Zechen“, kommentiert der preisgekrönte Nachwuchsmaler trocken sein Werk. Das Original ist zwar noch in Tokio, aber in der Ausstellung ist ein weiteres Zechenbild von Ben-John zu bewundern – zwischen Porträts, Tierbildern, Landschaften und zahlreichen anderen Werken.

„Ein besonders beliebtes Motiv bei Kindern ist die Katze“, hat Wanda Korfanty-Bednarek beobachtet. Aus Zeichnungen und Texten ihrer Schüler hat sie ein „Katzenbuch“ zusammengestellt: „Es ist neben der Jahresausstellung ein weiterer Versuch, die Arbeit unserer Schüler zu ehren.“ Ein Versuch, der Geld kostet: Auf 5000 Euro soll sich Druck belaufen. „Drucken können wir erst, wenn wir vorab 333 Bücher verkauft haben“, so Korfanty-Bednarek. Der Erlös für weitere Verkäufe soll in Arbeitsmaterialien für die Malschule fließen.