Essen-Steele..

Die Gastronomie im Grend bekommt ein neues Gesicht: Gerade sind die Renovierungsarbeiten im ehemaligen Restaurant „El Patio“ angelaufen, das in dem Steeler Kulturzentrum beheimatet war. Schon am 3. Februar soll die Gastronomie wieder in Betreib gehen: mit dem schlichten Namen „Grend Kneipe & Bar“, neuem Konzept und mit Norbert Betscheider, einer echten Essener Kneipenlegende, an der Spitze.

Wer in den 1980ern oder 90ern seine wilde Zeit in Essen verbracht hat, wird kaum um die „Schleifmühle“ im Stadtwald herumgekommen sein: Die Partys und Konzerte mit zur damaligen Zeit unbekannten Nachwuchsbands aus aller Welt – wie „Green Day“, die später noch zu Ruhm gelangen sollten – waren in Aller Munde. 2001 war Schluss mit kultig: Das Haus wechselte seinen Besitzer und der damlige Besitzer hielt nichts von der Kneipenkultur, die Betscheider etabliert hatte.

Es folgten unterschiedliche Gastronomiestationen für den Kneipier wie die „Rote Liebe“ in Rüttenscheid und zuletzt der „Appelhannes“ in Bergehausen. „Als Partystandort ist das ,Appelhannes’ gut geeignet“, so Betscheider, doch kulturelle Angebote ließen sich dort kaum relaisieren. Dies soll an seiner neuen Wirkungsstätte in Steele nun anders sein.

Nicht nur der Name „Grend Kneipe & Bar“ zeigt schon eine neue, enge Verzahnung mit dem Kulturzentrum – auch das Programm soll dies widerspiegeln. So soll der Donnerstag künftig fester Termin für kleine Events wie Konzerte oder Lesungen sein. „Viele Stadtteile haben eine gut funktionierende Session-Kneipe“, so Betscheider. „Wir sind überzeugt, dass dies in Steele auch funktioniert.“ Im Übrigen knüpfe man so an eine alte Tradition an: „Bereits 1996, als das Grend eröffnete, fanden regelmäßig Konzerte in der Kneipe statt“, so Markus Meyer, Leiter des Konzertbereichs im Grend. Gemeinsam mit Betscheider hat der das kulturelle Angebot der Kneipe konzipiert.

Mit dem „El Patio“ habe man dann das Konzept eines gehobenen Restaurants probiert. „Die Zeit hat gezeigt, dass dies hier nicht so gut funktioniert hat“, räumt Grend-Geschäftsführer Johannes Brackmann ein. Gerade in der Woche sei das Restaurant nicht gut besucht gewesen. Auch nach Theatervorstellungen und Konzerten sei die Hemmschwelle offenbar zu groß gewesen, „sich dort einfach noch auf ein Bierchen hinzusetzen.“

Dazu sollen ab Februar die neu gestalteten Räume wieder einladen. „Wir wollen einen Treffpunkt für den Stadtteil schaffen, für den Bezirk – und gerne auch für darüber hinaus“, betont Conni Sandmann aus dem Grend-Vorstand. Optisch soll es heller, offener, ruhiger, aber auch bunter zugehen. „Die Bestuhlung wird schlicht und farbenfroh“, verspricht Sandmann. Für das Beleuchtungskonzept hat man den Essener Architekten Peter Brdenk gewinnen können, der seit zehn Jahren auch als Lichtkoordinator der Stadt Essen tätig war.

Die Speisenkarte wird künftig bedeutend schmaler ausfallen: „Wir werden demnächst einige Kleinigkeiten anbieten“, so Betscheider, der sich schon lächelnd als „Grend-Pa“ bezeichnet. Den Kochlöffel schwingen wird bald Dirk Stockfisch, der auch schon für Nelson Müller gearbeitet hat. Auch der Ruhrgebietsbezug, der durch das Theater Freudenhaus im Grend besonders nahe liegt, soll sich wieder schmecken lassen.

Auf der Eröffnungsparty am Freitag, 3. Februar, spielt die Rockabilly-Formation „Johnny & The Hot Rods“ auf. Am ersten regulären Donnerstagstermin, am 9. Februar, servieren „Linski & Leone“ ihre „Lieblingslieder“. Am 16. Februar stehen die preisgekrönten „The Twins“ auf der neuen Bühne. Auch Experimentelles soll Platz haben in der Grend-Kneipe: So tritt am 23. Februar das Elektro-akustische Duo „Kaas & Kopje and Friends“ auf. Los geht’s jeweils um 20 Uhr. Geöffnet hat die Bar künftig donnerstags bis sonntags ab 19 Uhr.