Überruhr. .
Rechts liegen Schnapsflaschen, Zigarrettenschachten, Kippen, links muss man Scherben ausweichen, die verstreut liegen, als hätte man Flaschen mit Wucht auf den Boden geschlagen.
Vorbei geht es an einer kleinen Schutzhütte, vor der dutzende Kronkorken liegen, Kippen, die Papphülle für ein Six-Pack Bier. Braune, dickwandige Bierflaschenböden ragen aus Sand, der unter sechs Reifenschaukeln verteilt ist.
Oberflächlich betrachtet ein Spielparadies
Oberflächlich betrachtet ist die Fläche an der Hattingswiese Spielparadies mit Kletterturm und Wippe, BMX-Rad-Hügeln und Rutschen und weitläufigem Grün. Wären da nicht die Splitter im Sand, in die man - nach der Rutschpartie - geradewegs fällt.
Exemplarisch ausgewählt ist das Areal an der Hattingswiese, in Mittelstandswohngebiet, wo man rechnet mit Bonbonpapier, leeren Limo-Flaschen als Hinterlassenschaften von Kindern. Statt dessen Graffitis auf Müllbehältern, in denen leere Korn- und Schnapsflaschen liegen.
Treffpunkt für die Jugend
Warum die Pico-bello-Aktion, bei der in jedem Jahr hunderte Bürgen Müll in Grünflächen und auf Spielplätzen einsammeln, Not tut? Zum einen, weil Müll anfällt, wo Menschen zusammen kommen. Weil die Bereitschaft, einen Ort so zu verlassen, wie er vorgefunden wurde, nicht eben stark ausgeprägt ist, wie Rolf Friesewinkel, Leiter der Abfallwirtschaft bei den Entsorgungsbetrieben, erklärt. Grundsätzlich aber, erklärt Johannes Oppenberg, Abteilungsleiter bei Grün und Gruga, sei eine zunehmende Vermüllung von Grünanlagen in den vergangenen Jahren nicht auszumachen gewesen.
„Allerdings wissen wir, dass sich gerade auf Spielplätzen am Abend oft Jugendliche treffen“, sagt Stadtsprecher Detlef Feige. Die Flächen lägen häufig abseits, würden in den Abendstunden nicht mehr stark frequentiert, weswegen man ungestört zusammen kommen könne. Wogegen niemand etwa hat – wären Alkoholkonsum und die Hinterlassenschaften Jugendlicher in diesem Zusammenhang nicht immer wieder Thema. „Sobald wird Kenntnis davon haben, dass häufig Party-Hinterlassenschaften auf einem Spielplatz gefunden werden, weiten wir die Kontrollen aus“, erklärt Oppenberg. Einmal wöchentlich würde ohnedies jeder der mehr als 430 städtischen Spielplätze begangen.
Das Areal an der Hattingswiese wird, so Oppenberg, voraussichtlich heute kontrolliert, Gefahrquellen werden beseitigt. Im Rahmen der Pico-bello-Aktion wird darüber hinaus die Junge Union Burgaltendorf, die die Patenschaft für den Spielplatz übernommen hat, am Samstag Unrat einsammeln.