Essen-Kupferdreh. . Historische Landschaft und Kupferdreher Kleinod: Der Verein Freunde und Förderer möchte das Deilbachtal erlebbar machen. Mitstreiter gesucht.

Die Freunde und Förderer des Deilbachtales sind ein noch ganz junger Verein: Gegründet wurde dieser 2016 und zählt nun 50 Mitglieder. Sie eint das Ansinnen, das Deilbachtal in seiner historischen Bedeutung erlebbar zu machen. Es gibt zahlreiche Ideen rund um die alte Ziegelei oder das Mundloch der früheren Zeche Frisches Glück und Friedrich und den Wunsch, noch mehr Mitstreiter zu gewinnen. Dafür setzen die Vereinsmitglieder nun bei den Jüngsten an: Mit einem Bilderbuch, das Kinder auf Entdeckungstour ins Deilbachtal führt – in der Hoffnung, damit auch Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde für die Museumslandschaft zu begeistern.

Zur jüngeren Geschichte zähle der Erwerb einiger historischer Objekte durch die Stadt in den 1970/80er Jahren, die diese in die Hände des damaligen „Ruhrland Museums“ gelegt habe, berichtet der Vereinsvorsitzende Helmut Wullenkord. So entstand die Museumslandschaft Deilbachtal, die für den Verein nun den Grundstein bilde, an dem er ansetzen wolle.

Der Vorstand des Vereins Freunde und Förderer des Deilbachtales mit dem Bilderbuchautor: v. li. Thorsten Trelenberg, Frank Weßing, Johann Rainer Busch, Helmut, Wullenkord und Dirk Rasch.
Der Vorstand des Vereins Freunde und Förderer des Deilbachtales mit dem Bilderbuchautor: v. li. Thorsten Trelenberg, Frank Weßing, Johann Rainer Busch, Helmut, Wullenkord und Dirk Rasch. © Julia Tillmann

„Denn dazu zählen nicht nur die großen Objekte wie der Kupfer- oder der Eisenhammer, sondern viele kleine und größere Objekte, die teilweise gar nicht oder nur wenig bekannt sind. Wir müssen uns um alle historischen Objekte im Deilbachtal kümmern“, betont der Vorsitzende. Entwickelt hat er inzwischen ein Logo, das den Deilbach mit bunten Punkten zeigt, die in dieser abstrakten Form die anliegenden Sehenswürdigkeiten darstellen.

Gespräche mit den Eigentümern suchen

„Es gibt Dinge, da können wir sofort was tun, bei anderen müssen wir noch

Die Kita-Kinder beim Bibliotheksführerschein im Kupferdreher Medientreff: Bei der Gelegenheit erhielten die Mädchen und Jungen das neue Bilderbuch.
Die Kita-Kinder beim Bibliotheksführerschein im Kupferdreher Medientreff: Bei der Gelegenheit erhielten die Mädchen und Jungen das neue Bilderbuch. © Julia Tillmann

dicke Bretter bohren. Bei einigen Objekten werden wir nun zunächst die Eigentümer ermitteln und mit ihnen das Gespräch suchen“, ergänzt Dirk Rasch, der zweite Vorsitzende. So befinde sich etwa die alte Ziegelei in Privathand. Geht es nach dem insgesamt vierköpfigen Vorstand, zu dem auch Johann Rainer Busch (Schriftführer) und Frank Weßing (Schatzmeister) gehören, wolle man das denkmalgeschützte Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich machen.

„Immerhin liegen Teile des Deilbachtales auf der Route der Industriekultur“, sagt Frank Weßing. Dieses Potenzial wolle man nutzen, um das Gebiet weiter touristisch zu erschließen. Zunächst sind die Mädchen und Jungen der katholischen Kita in Kupferdreh die ersten, die das frisch gedruckte Bilderbuch in Händen halten. Die Vorstandsmitglieder nutzen die Gelegenheit: Als die Kinder im Kupferdreher Medientreff sind, um ihren Bibliotheksführerschein zu machen, übergeben sie die frisch gedruckten Exemplare. Die sollen aber nicht nur über die Ruhrhalbinsel hinaus, sondern auch über die Stadtgrenze hinweg verteilt werden.

„Das Deilbach bietet mehr als den Deilbachhammer“

Das Logo fürs Deilbachtal hat Helmut Wullenkord gestaltet.   
Das Logo fürs Deilbachtal hat Helmut Wullenkord gestaltet.    © Wullenkord

Um in dem kleinen Buch mit den drei Protagonisten auf Entdeckungstour gehen zu können, hat sich Kinderbuchautor Thorsten Trelenberg selbst zu Fuß und auf dem Rad ins Deilbachtal begeben. Ihn muss nun niemand mehr von dem liebenswerten Kleinod Kupferdrehs überzeugen. Auch dass das Deilbachhammer-Ensemble seit einiger Zeit umfangreich restauriert werde, habe sich inzwischen herumgesprochen, weiß Rainer Busch. Ermöglicht habe diese Restaurierung das Konsortium Deilbachtal.

„Aber das Deilbachtal bietet noch viel mehr als den Deilbachhammer“, betont Johann Rainer Busch, der sich seit 30 Jahren mit der Geschichte Kupferdrehs auseinandersetzt. Erfreut sei er darüber, dass inzwischen alle Beteiligten das Potenzial dieser einmaligen Museumslandschaft erkannt hätten. „Denn hier kann man die gesamte Entwicklung des Ruhrgebietes, vom frühen Bauerntum, über die Anfänge des Bergbaus bis hin zur Großindustrie und zum Kulturwandel der Neuzeit, zum Teil an den noch vorhandenen Originalstätten, ablesen“.

>>DAS BILDERBUCH UND VEREINSMITGLIEDSCHAFT

  • Balduin und die See-Kids hieß der Titel des ersten Kupferdreher
Ein Bild aus dem neuen Buch „Mit Balduin auf Entdeckungstour im Deilbachtal.“
Ein Bild aus dem neuen Buch „Mit Balduin auf Entdeckungstour im Deilbachtal.“ © Birgitta Nicolas
Bilderbuches, für das Thorsten Trelenberg den Text verfasste. Herausgegeben hat dieses die Bürgerschaft. Zu entdecken gab es den Baldeneysee, Haus Scheppen oder auch die Hespertalbahn. Im zweiten Bilderbuch des Autors (Herausgeber sind die Freunde und Förderer des Deilbachtals) führt der Weg zum Kupferhammer, zur Deiler Mühle, der Hundbrücke und dem Deilmannshof: „Mit Balduin auf Entdeckertour im Deilbach“ lautet der Titel.
  • Den Verein können Bürger tatkräftig oder auch finanziell mit dem Jahresbeitrag unterstützen: Der beträgt 20 Euro. Kontakt für Interessenten: deilbachtal@t-online.de.