Essen-Kupferdreh. . Die Wurzeln des Kupferdreher Sonnenblumenfests liegen in einem Heimatfest von Bürgerschaft und dem Trachtenverein „Raubritter vom Rodberg“
In Kupferdreh gilt das Sonnenblumenfest als Klassiker. An diesem Wochenende geht das Volksfest in seine 35. Auflage. Es findet immer mit der Kupferdreher Kirmes statt, deren Wurzeln jedoch deutlich weiter zurückliegen.
„Am 8. September 1879 wurde in Dilldorf die neue katholische Kirche St. Mariä Geburt feierlich geweiht“, sagt Heimatforscher Rainer Busch. Zu diesem Anlass gab es ein Fest, verbunden mit einem Jahrmarkt, der Kirchweihkirmes. Die Dilldorfer fanden Gefallen an dem Spektakel und so fand die Kirmes jedes Jahr zur Kirchweih am 2. Wochenende im September statt.
Die Wirte in Dilldorf, aber auch die in Hinsbeck beteiligten sich gerne an diesem Jahrmarkt, gaben selbst große Bälle. Geschäftstüchtig wie die Gastronomen nun einmal sind, versuchten sie den Kirmestrubel auch in ihrer Nähe zu entfachen und schon bald drehten sich Karussells bei Bovensiepen an der Kupferdreher Straße.
Wilhelm Kappert brachte die Kirmes nach Kupferdreh
Auch der Unternehmer Wilhelm Kappert, eine markante Persönlichkeit der Kupferdreher Gründerzeit, wollte davon profitieren. Kappert, der 1873 das Gelände des heutigen Kupferdreher Marktplatzes erworben hatte, baute das Areal zu einem großen Platz um, auf dem nicht nur die Kirmes, sondern beispielsweise auch ein Zirkus Quartier finden sollte. Im strengen Preußen bedurfte es da einiger Genehmigungen. Und so vermachte Kappert den Platz im Jahr 1882 der Gemeinde Kupferdreh, um dem Ganzen einen offiziellen Charakter zu verleihen. Wochenmärkte gab es dort wohl erst ab 1909, doch ein Jahrmarkt wurde im Herzen Kupferdrehs zumindest versuchsweise bereits 1884 abgehalten. Im Laufe der folgenden Jahre verlagerte sich die Kirmes langsam aber sicher von Dilldorf nach Kupferdreh, findet aber stets am Wochenende des Dilldorfer Kirchweihfestes statt.
Die Wurzel des Kupferdreher Volksfestes, dem späteren Sonnenblumenfest, liegen in einem Heimatfest begründet, das die Bürgerschaft gemeinsam mit dem Heimat- und Trachtenverein „Die Raubritter vom Rodberg“ im Juni 1983 veranstaltete. Zu diesem Zeitpunkt bildete sich auf Initiative der Bürgerschaft Kupferdreh ein Aktivkreis, an dem sich damals etwa 50 Kupferdreher Geschäftsleute beteiligten. 1984 wurde daraus die heutige Werbegemeinschaft, die dann die Organisation des Volksfestes übernahm. Da das Fest eine Kirmes haben sollte, fand es fortan Anfang September statt, wenn Kupferdreh Kirmes feiert.
„Die Planung für das Sonnenblumenfest beginnt schon im Mai“, sagt Eva Großimlinghaus, die Vorsitzende der Werbegemeinschaft. Ein Team von zwölf Mitarbeitern kümmert sich darum. Die Blumen – 1200 an der Zahl – besorgt Anne Krüger mit finanzieller Hilfe der Händler. Das Fest beginnt schon Freitagabend, 19 Uhr, im Benderpark. Von Samstag 9 Uhr bis Sonntag 22 Uhr bleibt die Kupferdreher Straße für den Verkehr dicht.
>> UNTERSCHRIFTENSAMMLUNG
Die Werbegemeinschaft Essen-Kupferdreh macht sich seit längerer Zeit stark für das Parken auf dem Marktplatz – zumindest in der Zeit der Baustelle rund um den Busbahnhof (ZOB).
Zu diesem Zweck will Vorsitzende Eva Großimlinghaus weitere Unterschriften sammeln, um das Bürgerbegehren zu unterstützen. Knapp 3000 Bürger gaben bereits ihr Votum ab.