Essen-Steele. . Als das Gymnasium in Steele 1968 gegründet wird, werden die Schüler noch in Schichten unterrichtet. Heute, 50 Jahre später, ist fast alles anders.

Die rasanten 1960er Jahre. Beatles und Stones machen die Welt verrückt, die überfälligen politischen Veränderungen sind nicht mehr aufzuhalten, so dass auch die so genannten „höheren Schulen“ mehr und mehr in Mode kommen. Auch in Essen, wo die Zahl derer, die ein Gymnasium besuchen, von 9000 im Jahr 1962 schlagartig bis 1968 auf bald 16 000 ansteigt.

„Es musste zu Schul-Neugründungen kommen“, schreibt Arnd Hepprich (Steeler Archiv) in der Festschrift des Gymnasiums Wolfskuhle, das 1968 an den Start ging und nun sein 50-Jähriges feiert. Heute mit einem Festakt, Samstag dann mit einem großen Schulfest.

Carl-Humann-Gymnasium war zu klein geworden

1968 gibt es in Steele bereits eine „höhere Schule“ – das Carl-Humann-Gymnasium, hervorgegangen aus der 1864 gegründeten Rektoratsschule. Aber der Platz wird knapp, so dass schließlich die Stunde der Wolfskuhle schlägt.

Mit zwei Mädchenklassen, die als Abzweig der Viktoriaschule 1967 eingerichtet werden, sowie einer Jungen-Klasse des Humann-Gymnasiums, die vorab dafür zusammengestellt worden war, fängt alles an mit der Koedukationsschule und dem gemeinsamen Unterricht von Mädchen und Jungen. Zusätzlich werden zu Beginn des Schuljahres ‘68 an der Viktoriaschule und am Carl-Humann-Gymnasium je drei Eingangsklassen für die Wolfskuhle gemeldet.

Der Start indes ist holprig. Kein eigenes Gebäude, und auch der gemeinsame Unterricht fällt anfangs aus. Die Mädchen lernen im heutigen Grend-Kulturzentrum in Räumen der Bildungsanstalt für Frauenberufe, die Jungen in der Huttroper Lönsbergschule. Bis Ende 1969 die ersten Räume des neu gebauten Schulgebäudes am Pinxtenweg bezogen werden, müssen die 493 Schüler der insgesamt 13 Klassen sogar in Schichten unterrichtet werden – vor- und nachmittags.

Anfang der 1970er Jahre gibt es bereits 900 Schüler

Zu wenige Fachräume, weder Sporthalle noch -platz sind aber kein Hindernis. Anfang der 70er Jahre gibt es bereits 900 Wolfskuhle-Schüler in 25 Klassen, elf Lehrerinnen und zwölf Lehrer. Und als OB Horst Katzor im Februar ‘74 das fertige und 17 Millionen Mark teure Haus eröffnet, beginnt eine Erfolgsstory, die bis heute anhält.

2009 übernimmt Stellvertreterin Christine Breimhorst von Schulleiter Gerhard Lowinski und kümmert sich fortan federführend um die Belange der heute 935 Schüler, 80 Lehrer und Mitarbeiter. Ein Alleinstellungsmerkmal sind übrigens die Big-Band-Kurse. Die Musik ist ungewöhnlich, gar ein wenig revolutionär. Fast wie ‘68 . . .

>>FEIERLICHKEITEN ZUM SCHULJUBILÄUM

Festakt am Freitag, 8. Juni: Im Sinne des Schulmottos „Miteinander.Leben.Lernen“ gibt’s einen launigen Rückblick auf 50 Jahre Schulgeschichte, Musik und Theater. Beginn: 12 Uhr. Schulfest am Samstag, 9.Juni: Eröffnung des Schulgartens, Lehrerband, Musik, Tanz, Film und Theater, Flashmob, Tombola, Kunstwettbewerb, Stände des Fördervereins und des Steeler Archivs, Ehemaligentreff und mehr. Beginn: 10 Uhr