Essen-Ruhrhalbinsel. . Pfarrreientwicklungsprozess: Gremien haben ihr Votum abgegeben. Wie es mit der Finanzierung der Kirchen und Gemeindehäuser künftig weitergeht.
Die Entscheidung ist getroffen, vorerst werden kein Gotteshaus und kein Gemeindezentrum verkauft: Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand haben im Pfarreientwicklungsprozess die Weichen für die Zukunft der Pfarrei St. Josef Ruhrhalbinsel gestellt. Wie sieht das Votum, das bis zum Jahresende an das Bistum Essen übermittelt wird, aus? Pfarrer Gereon Alter, Heinz Willing, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, und Maike Neu-Clausen, Projektassistentin, geben Antwort.
„Wir haben uns Luft verschafft“, sagt Pfarrer Gereon Alter und meint: „Einschnitte wird es geben, aber die Entscheidungen darüber werden bis 2025 erfolgen.“ Schließungen von Kirchen und Gemeindeheimen sowie personelle Einsparungen seien nicht von jetzt auf gleich zu befürchten. „Das klingt zunächst wie ein Aufschub, ermöglicht uns aber, kreative Lösungen zu finden und eröffnet die Chance, etwas Neues zu gestalten.“
In die Hände von Fördervereinen
Fest steht, dass die Pfarrkirche Herz Jesu in Burgaltendorf weiterhin finanzielle Mittel aus dem Pfarrei-Etat bekommen wird und Rücklagen zur Instandhaltung des historischen Gebäudes gebildet werden. „Von Anfang an war klar, diese Kirche soll gesetzt sein“, sagt Alter über den zweijährigen Findungsprozess. Zusätzlich soll das Gemeindehaus St. Josef in Kupferdreh langfristig erhalten bleiben.
Der Betrieb und die Erhaltung der anderen Kirchen und Gemeindehäuser (für sie werden keine Rücklagen gebildet) sollen langfristig anders geregelt werden. So sei es denkbar, dass einzelne Kirchen künftig ökumenisch genutzt werden könnten. Auch die evangelische Kirche auf der Ruhrhalbinsel sei schließlich angesichts sinkender Mitgliederzahlen im Wandel begriffen, „nur so weit wie wir ist sie noch nicht“, sagt Alter.
„Auch für die Nutzung der Gemeindeheime sollen kreative Lösungen gefunden werden“, erklärt Maike Neu-Clausen. Oft seien Gebäude inzwischen viel zu groß, wie etwa das in Heisingen. „Langfristig sollen sie bis 2027 in die Hände von Fördervereinen übergehen“, informiert Neu-Clausen, so wie es bei den Gemeindeheimen St. Barbara und St. Mariä Geburt schon gelebte und erprobte Praxis sei.
Gespräche mit evangelischen Gemeinden
„Einige Gemeinden haben sich schon auf den Weg gemacht und suchen gezielt Partner für ihre Räume“, weiß Heinz Willing zu berichten. Vielleicht, so Alter, würde sich in den Gesprächen mit den evangelischen Schwestergemeinden auch die Nutzung einer neuen Immobilie ergeben. Die alten würden dann aufgegeben.
„Wir haben gemerkt, dass mit dem Votum der Pfarreientwicklungsprozess noch lange nicht beendet ist. Es wird einen Prozess nach dem Prozess geben“, betont Willing. Dass das Bistum die geplanten Maßnahmen unterstützt, da ist sich Pfarrer Gereon Alter sicher. „Wir sind bei allem in dem vorgebenen Rahmen geblieben.“
>> Umsetzung ab Frühjahr 2018 geplant
Im Personalbereich sind ebenfalls Einsparungen geplant. Veränderungen soll es aber immer dann geben, wenn hauptamtlich Beschäftigte aus dem Dienst ausscheiden. Dies betrifft unter anderem die Bereiche Kirchenmusik sowie Küster- und Hausmeisterdienste. nach der Entscheidung der Bistumsleitung zum Votum (1. Quartal 2018) geht es an die Umsetzung der geplanten Ziele.