Essen-Byfang. . Politiker fordern eine Prioritätenliste für Straßenmängel auf der Ruhrhalbinsel. Im Blick haben sie etwa Byfang und Straßen voller Schlaglöcher.

Bis Mitte 2018 soll die Verwaltung eine Prioritätenliste für die Straßenmängel auf der Ruhrhalbinsel vorlegen, hat die Bezirksvertretung beschlossen. Dann werde man mit den mittel- und langfristigen Vorhaben weitersehen. Derzeit wird bereits ein Teilstück der Straße Lelei in Heisingen saniert. Aktuell blicken die Politiker zudem nach Byfang, wo Straßen mitunter mit Schlaglöchern übersät sind.

„Bei uns auf dem Dorf in Byfang, da sei ja nicht viel los, da fahre kaum einer her. Heißt es immer. Das genaue Gegenteil ist aber der Fall“, sagt Ratsherr Dirk Kalweit, Vorsitzender des Ortsverbandes der CDU Kupferdreh/Byfang. „Autofahrer aus den Nachbarstädten nutzen den Stadtteil regelmäßig als Abkürzung.“ Der starke Durchgangsverkehr zum A44-Teilstück Velbert/Heiligenhaus-Essen bleibt nicht ohne Folgen – die Byfanger Straßen sind seit langem von Schlaglöchern übersät.

Die Wagen haben Mühe, die Löcher zu umfahren

Ein Beispiel ist der Standort der Freiwilligen Feuerwehr Byfang an der Kleinheide. Es geht die Straße Düschenhofer Wald hinab. Autos mit den Kennzeichen EN, BO und ME kreuzen den Weg. Die Wagen haben Mühe, die Löcher zu umfahren. „In den vergangenen Jahren wurden einige Stellen immer mal wieder ausgebessert. Aber der Untergrund ist kaputt, das hält nie lange“, konstatiert Kalweit.

Auf der Straße Deile sei es ganz besonders schlimm. Loch an Loch, zentimetertief. „Jahrzehntelang ist hier nichts Grundsätzliches gemacht worden“, merkt der Kupferdreher Ratsherr an. Die Substanz des Straßennetzes sei kaputt, jeder neuerliche Frost schädige den Fahrbahnuntergrund weiter. „Und da wir hier ein großes Verkehrsaufkommen haben, weil die Autofahrer die verstopfte Ruhrallee und die Baustellen umfahren wollen, helfen Ausbesserungen nicht mehr.“

Langfristig Infrastruktur erneuern

Das ewige Flickwerk soll ein Ende haben. Weshalb die CDU-Fraktion in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung VIII einen Vier-Punkte-Plan zur Beseitigung von gravierenden Straßenschäden im Stadtteil Byfang zur Diskussion gestellt hat. Zum einen sollen die Schlaglöcher an den Straßen Fahrenberg, Düschenhofer Wald, Nöckersberg und Deile fachgerecht noch vor dem Winter behoben werden.

Mittelfristig soll die Verwaltung ein „Verkehrskonzept Byfang“ erarbeiten und den politischen Gremien vorstellen, welches u.a. die Begegnungsverkehre unter Berücksichtigung des dörflichen Charakters von Byfang beinhaltet, außerdem die Verbesserung der Gehwegsituation und die Vorstellung geeigneter Regelungen für den Durchgangsverkehr.

„Die A44 ist Segen und Fluch zugleich.“

Langfristig möchte die CDU die Verkehrsinfrastruktur in Byfang erneuern. Kalweit: „Denn an verschiedenen Stellen entstehen gerade neue Wohngebäude, in Zukunft werden also mehr Menschen im Stadtteil leben. Das Straßennetz muss dem gerecht werden.“ Der Ausbau von Gehwegen gehöre dazu, am Nöckersberg zum Beispiel.

Bezirksvertreter Dirk Kalweit (CDU) auf der Straße Fahrenberg. Hier gibt es besonders viele marode Stellen; zudem ist es für den Begegnungsverkehr besonders eng.
Bezirksvertreter Dirk Kalweit (CDU) auf der Straße Fahrenberg. Hier gibt es besonders viele marode Stellen; zudem ist es für den Begegnungsverkehr besonders eng. © Christof Köpsel

Am Fahrenberg – das zeigt der Ortstermin – geht stellenweise gar nichts mehr, wenn sich zwei Autos begegnen. „Hier ist alles vollkommen marode“, zeigt er auf den Belag und die enge Straße, die vielen Auswärtigen als schneller Weg von und zur Autobahn dient. „Die A44 ist Segen und Fluch zugleich.“ Abseits von Leuchtturmprojekten sieht der CDU-Vorsitzende aber auch die Verpflichtung von Politik und Verwaltung, die Infrastruktur in den Randgebieten in Schuss zu halten. Angesichts knapper Kassen kein leichtes Unterfangen.

Die CDU fordert zudem eine digitale Geschwindigkeitstafel für die Ruhrhalbinsel im Rahmen eines Modellprojektes. Diese könne temporär an besonders unübersichtlichen Stellen, wo etwa Schulkinder die Straße passieren oder mit Wildwechsel zu rechnen ist, aufgestellt werden. Finanziert werden könnte das Modellprojekt im Notfall über bezirkliche Mittel.