Essen-Kupferdreh. . Wegen der Baustelle für den neuen Busbahnhof in Kupferdreh entfallen rund 90 Parkplätze. Gewerbetreibende und Kunden fordern Alternativen.

Kaum eine Woche nach der Einrichtung der Baustelle für den neuen Kupferdreher Busbahnhof ist eine hitzige Diskussion zwischen Gewerbetreibenden und Politikern entbrannt. Die Händler fordern vehement Alternativen für knapp 90 Parkplätze, die durch die Absperrung des Areals verloren gingen.

Unlängst erhielt Eva Großimlinghaus, Vorsitzende der Kupferdreher Werbegemeinschaft, Post vom Verwaltungsbeauftragten der Bezirksvertretung (BV) VIII. Per E-Mail erreichte sie die Kopie eines Schreibens, das Biofleischer Bernd Burchhardt aus Bergerhausen, der auch eine Filiale in Kupferdreh betreibt, an die BV geschickt hatte. Darin beklagte er die derzeit „schwierige Situation der Geschäftsleute am und um den Kupferdreher Markt“, deren Kundschaft keinen Parkplatz mehr finde, da 90 von 180 Parkplätzen gesperrt wurden.

Freigabe des Marktplatzes außerhalb der Marktzeiten

Sein Vorschlag: „Vielleicht ist es möglich auf dem Marktplatz, außerhalb der Marktzeiten, zeitweise Parkplätze zu schaffen. Auch die Möglichkeit, Stellplätze mit Parkscheibe für die Dauer einer halben Stunde einzurichten, führte er an und verwies dabei auf die guten Erfahrungen, die er an der Rellinghauser Straße gesammelt habe. „Dort fallen wegen erheblicher Baumaßnahmen seit über einem Jahr Parkplätze weg“, sagt er. In Gesprächen mit der Stadt und der Ruhrbahn habe man dort Alternativen entwickelt.

„Dieses Schreiben haben alle Bezirksvertreter erhalten, doch ich spreche hier nur als Vertreterin der Händler“, betont CDU-Politikerin Eva Großimlinghaus. Die Steuerberaterin fordert nicht nur die Freigabe des Marktplatzes, sondern auch die des Parkplatzes an der Kupferdreher Sporthalle, der bislang den Hallennutzern vorbehalten ist. „Jede noch so kleine Alternative ist wichtig“, sagt sie. Deshalb müsse man auch darüber nachdenken, die Sperrzeiten vor und nach der Marktzeit zu verkürzen. „Im Moment fallen dadurch zweieinhalb Tage weg. Den Aufbau und die Reinigung des Marktplatzes sollte man angesichts der prekären Situation schneller abwickeln können.“

CDU und SPD lehnen Vorschläge der Händler ab

Das sehen einige Politiker gänzlich anders. Sogar CDU-Ratsherr Dirk Kalweit, der bestenfalls eine Grünfläche nahe der Gastronomie Lukas als alternativen Parkraum in Betracht zieht. „Dieses Areal wird aktuell noch als Materialplatz für die Baustelle Kampmannbrücke genutzt, wird aber zum 1. November frei.“ Die Zwischennutzung des Kupferdreher Marktes hat kaum Potenzial.“

SPD-Mann Christian Sieg fordert gar ein komplettes Umdenken der Kunden und Pendler: „So unangenehm es auch sein mag. Autofahrer müssen darüber nachdenken, auch mal Umwege und längere Fahrzeiten in Kauf zu nehmen. Beispielsweise den Park & Ride-Platz in Überruhr-Holthausen nutzen, um dann mit dem Bus zur Arbeit zu fahren.“ Doch so oder so müsse klar sein, dass ein kompletter Ersatz aller weggefallenen Stellplätze einfach nicht zu realisieren sei. „Darüber reden wir schon seit Jahren. Aber ändern wird sich daran leider nichts“, sagt Sieg.

FDP-Bezirksvertreter Jürgen Klein will sich damit nicht zufrieden geben und will einen BV-Antrag formulieren. „Kupferdreh ist seit vielen Jahren extrem durch Baustellen belastet. Und die nächste an der Kupferdreher Straße planen die Stadtwerke schon. Wir brauchen Lösungen. Sofort.“