Essen-Kupferdreh. . Am 2. Oktober öffnet das neue „Rat & Tat-Büro“ der Kupferdreher Bürgerschaft. Die Einrichtung am Heidbergweg 33 wird hauptamtlich geleitet.

Mit vielfältigsten Aktionen macht die Bürgerschaft Kupferdreh seit Jahren auf sich aufmerksam. Nun steht sie vor ihrem nächsten Coup. Ab Anfang Oktober richtet der Verein mit Hilfe der Anneliese-Brost-Stiftung und der Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel das wohl erste hauptamtlich besetzte Bürgerschaftsbüro für Alltagshilfe der Stadt ein.

Zunächst einmal bis Ende 2018 können sich Menschen jeden Alters zwei Mal in der Woche bei „Rat & Tat“ an Büroleiterin Brigitte Gorny im Seniorenzentrum St. Josef am Heidbergweg wenden. „Gerade durch unser Engagement in der Flüchtlingsunterkunft in Dilldorf ist uns in den vergangenen Jahren verstärkt aufgefallen, wie hoch der Bedarf an einer Beratung ist, die von Angesicht zu Angesicht und eben nicht vermittelt durch das Internet stattfindet“, erklärt Wolfgang Rüskamp, Vorsitzender der Bürgerschaft Kupferdreh.

Persönliche Beratung vor Ort

Schnell wuchs die Idee im internen Kreis der ehrenamtlich tätigen Bürgerschaft: Ein Büro für alle sollte es werden, egal welcher Nationalität und welchen Alters. Und ähnlich vielfältig sollten auch die zu behandelnden Themen sein. Jürgen Gramke, Kuratoriumsvorsitzender der Bürgerschaft, ergänzt: „Viele Zugänge sind heutzutage nur noch über das Internet möglich. Damit stehen aber auch viele ältere Menschen vor verschlossenen Türen.“

Im Seniorenzentrum St. Josef in Kupferdreh hat das neue Büro einen Platz gefunden.
Im Seniorenzentrum St. Josef in Kupferdreh hat das neue Büro einen Platz gefunden. © STEFAN AREND

Leicht gesagt, dafür umso schwerer getan: So könnte man die Problemlage zusammenfassen, mit der die Bürgerschaft in den vergangenen Monaten zu tun hatte. Bis sie schließlich durch ihr hervorragendes Netzwerk starke Partner für die Idee gewinnen konnte. Markus Frieling, Geschäftsführer der Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel gGmbH, Betreiberin des Ensembles am Heidbergweg mit Krankenhaus und Seniorenzentrum, ist einer von ihnen. „Mit unserem Campus hier wollen wir gemeinsam mit Partnern Angebote vor Ort erhalten und weiterentwickeln.“ Und so war im Seniorenzentrum schnell ein Büro gefunden.

Hilfe im Umgang mit Behörden und Institutionen

Doch das schwierigste Puzzle-Stück ist in solchen Fällen das nötige Geld für eine Mitarbeiterin. In dieser Frage sprang den Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel, die einen Teil der Kosten übernimmt, die Anneliese-Brost-Stiftung zur Seite. Sie sorgt für eine so genannte Anschubfinanzierung von „Rat & Tat“ bis Ende 2018. „Anneliese Brosts Prämisse war immer, etwas für die Menschen zu tun und Teilhabe zu ermöglichen“, betont Stiftungs-Geschäftsführer Werner Meys. Indirekt stellt er eine weitere Hilfe in Aussicht: „Wir werden uns nach einer gewissen Laufzeit darüber unterhalten.“

Denn was genau „Rat & Tat“ sein wird und kann, werden die kommenden Monaten zeigen. „Das Büro bietet Alltagshilfe bei allen möglichen Fragen, etwa wenn sie mit Behörden und Institutionen zusammenhängen. Dabei werden wir ganz oft für die Klientel einen Überblick vermitteln und auch an die richtigen Stellen weiterleiten“, erläutert die zukünftige Büroleiterin Brigitte Gorny. Wer aber zu welchen Fragen den Weg ins Seniorenzentrum sucht, darauf ist sie selbst gespannt. Rüskamp: „Im Wesentlichen wird es wohl beim Besuch von ,Rat & Tat’ um die Frage gehen: Wo geht es für mich weiter?“

>> ZWEI SPRECHSTUNDEN PRO WOCHE

Brigitte Gorny wird zwei Mal in der Woche, montags von 12 bis 16.30 Uhr und mittwochs von 9 bis 13 Uhr, ihre Sprechstunde im Seniorenzentrum St. Josef, Heidbergweg 33, anbieten. Der erste Termin ist Montag, 2. Oktober.

Eine Voranmeldung ist derzeit nicht nötig. Dies hängt künftig davon ab, wie stark das Angebot wahrgenommen wird. Die Betreiber werden zeitnah Kontakttelefonnummer und E-Mail-Addresse des Bürgerbüros mitteilen.