Essen-Steele. . Acht Lokalreporter von Steele TV legten Prüfung für Zertifikat an der Landes-Medienanstalt ab. Sendung startet Sonntag, 8. Januar, um 19.05 Uhr.
Dass sie Fernsehbeiträge mit Erfolg produzieren können, haben die 15 Mitglieder vom Lokalfernsehen „Steele TV“ seit dem Projektstart vor drei Jahren hinlänglich bewiesen.
Zuletzt durch das monatlich präsentierte Magazin mit zahlreichen interessanten Themen aus dem Stadtteil. Doch nun wollen die Bürgerreporter ihr Angebot um eine Facette erweitern: das Radio.
Idee kam beim Moderationstraining
„Die Idee dazu kam uns nach einem Moderationstraining bei der Landesanstalt für Medien NRW in Düsseldorf“, erklärt Dieter Kunst, der die Moderation der Radiosendung am Sonntag übernommen hat. „Unser Coach Frank Hartung hat uns gefragt, ob wir nicht einmal Radio machen wollten. Und acht unserer Leute haben sich dann spontan zur medialen Weiterbildung im Haus angemeldet.“
„Eine neue Facette kennenlernen“
Zu denen zählt auch Michael Hage, Gründungsmitglied bei Steele TV, aber auch passionierter Videofilmer, beispielsweise im Videofilmclub Kettwig. „Ich wollte einfach mal etwas Anderes, etwas Neues machen, auch wenn ich meinen anderen Steckenpferden ganz sicher treu bleiben werde.“
Bis zur ersten eigenen Radiosendung sollten allerdings noch einige Monate vergehen. Drei Monate lang erarbeiteten sich die Steeler TV-Freunde die notwendigen Grundlagen – und das einmal pro Woche „in praxisnahem Unterrichtsstunden“, wie Dieter Kunst sagt.
Ein Schwerpunkt lag auf rechtlichen Grundlagen
Ein Schwerpunkt bildete dabei auch der rechtliche Hintergrund, den es bei der Ausstrahlung der eigenen Projekte zu beachten gilt (siehe auch Infobox). „Urheber-, aber auch Persönlichkeitsrechte“, wie Michael Hage sagt. Er hatte schon einmal einige Beiträge in den Äther geschickt, „aber das waren zu diesem Zeitpunkt eher Testballons.“
Am Ende stand ein Zertifikat, auf das sich die Steeler Radioleute künftig berufen dürfen – unbefristet, wie es darin ausdrücklich heißt. Im Lehrgang konnten Michael Hage und seine Mitstreiter natürlich auf ihre Erfahrungen aus der TV-Arbeit zurückgreifen.
Radio machen ist etwas anderes als Fernsehen
Wenn auch Radio ganz eigenen Gesetzen gehorcht. Hage: „Der Ton spielt eine viel größere Rolle. Du musst im Radio eine gewisse Stimmung erzeugen, die den Zuhörer in den jeweiligen Kontext einführt.“ Und Vieles im Radio muss deutlich knapper formuliert sein.
Eben „knackig und locker“, wie es Coach Frank Hartung beschreibt. „Doch dafür kannst du dich ganz auf den Text konzentrieren, während im TV eben die notwendige Technik, Kameras und Beleuchtung, ihren Tribut fordern“, sagt Dieter Kunst.
Locker und knackig moderieren
Die nun produzierte Sendung von „Steele FM“ bietet Information und Unterhaltung gleichermaßen: Die Band „Blues Bureau“ hat eine neue CD produziert und sie in einem Konzert in Steele vorgestellt, wie Helmut Jäger zu berichten weiß. Internes von Steele TV und Steele FM bietet ein Interview mit Barbara Vogt. „Dabei geht es auch darum, dass wir künftig auch aus dem Essener Süden berichten wollen“, so Dieter Kunst. Michael Hage hat ein „Unplugged Konzert“ des Gitarristen Martin Engelien im Grend besucht und interviewt bei authentischer Hintergrundbeschallung.
Großes Lob vom Trainer
Frank Hartung ist jedenfalls mit dem Ergebnis zufrieden, bemängelt allenfalls „Kinderkrankheiten“: „Ich habe die Lautstärke etwas angepasst, weil mancher Start der Moderation sonst verloren ginge. Aber alles in allem muss ich allen ein Kompliment machen: großartig.“
>>> Bürgerfunk hat klare Regeln
Der Nachweis der geeigneten Qualifizierung im Bürgerfunk wird im Landesmediengesetz NRW geregelt.
Die Radiomacher tragen die Verantwortung dafür, dass der von ihm für den Bürgerfunk angemeldete Beitrag nicht gegen geltendes Recht verstößt und ferner die für die Herstellung und Verbreitung des Beitrags erforderlichen Rechte beachtet.
Außerdem sind beispielsweise die qualitativen Anforderungen der Hörgewohnheiten der Zuhörer einzuschätzen.
Der Sendetermin bei Radio Essen ist am Sonntag, 8. Januar, in der Zeit von 19.05 bis 19.55 Uhr.
In einem Turnus von maximal acht Wochen wollen die Steeler künftig eine eigene „Bürgerfunk-Sendung“ auf die Beine stellen.