Essen-Heisingen. . Weil der Weihnachtsbaum in Heisingen beim Aufstellen beschädigt wurde, fehlen viele Äste. Die Meinungen über das Exemplar gehen auseinander.
Seit Jahren nutzen Bürgerschaft und Werbegemeinschaft in Essen-Heisingen die Vorweihnachtszeit, um den Stadtteil noch ein wenig heimeliger zu machen. Ein Klassiker dabei: Der große und im Dunkeln hübsch leuchtende Weihnachtsbaum am Kreisverkehr an der Bahnhofstraße.
Dieses Mal ist der jedoch etwas aus der Art geschlagen. Das gute Stück ist schwer ramponiert und hat zudem Schlagseite wie ein Seemann nach Landgang. Um es auf den Punkt zu bringen: Der Baum ist schief.
Für die einen Charakterbaum, für andere eine Schande
Genau darum drehen sich nun die Diskussionen im Dorf und auch in sozialen Netzwerken wie Facebook. Dabei gehen die Meinungen weit auseinander. Die eine Fraktion nennt die krumme Tanne einen Charakter-Baum, plädiert für den Baum, weil das immer noch besser sei als gar keinen zu haben. Andere haben sich an den Anblick gewöhnt, der im Dunklen gar nicht mehr so schlimm aussehe, wenn er leuchte.
Die Baumgegner wiederum hätten auf das schräge Exemplar lieber ganz verzichtet, nennen ihn eine Schande, da helfe auch keine Beleuchtung. „Ganz schön einseitig“ oder „Wo ist denn die andere Hälfte“, lauten einige ironische Kommentare.
Der schiefe Baum erinnert an den Turm von Pisa
Manch einen erinnert der Baum an das schief hängende Bild beim Loriot-Sketch oder den Turm von Pisa. „Das Exemplar ist beim Aufstellen ziemlich beschädigt worden“, ist es Günter Kirsten, dem Vorsitzenden der Bürgerschaft, fast etwas unangenehm. Was genau aber passiert war, verrät er nicht.
Im vergangenen Jahr, als der damalige Baum noch ohne Wenn und Aber der landläufigen Vorstellung eines ordentlichen Weihnachtsbaums entsprach, „haben mich die Rentner, die regelmäßig am Brunnen sitzen und die viele nur ,Die Unsterblichen’ nennen, bereits darauf hingewiesen, dass der ein wenig schief sei“, so Kirsten, der die aktuelle Angelegenheit auch mit einem Augenzwinkern betrachtet.
Austausch ist beschlossene Sache
Gleichwohl lässt er aber keine Zweifel daran, dass sich etwas ändern wird, denn der Baum, der aktuell am Kreisverkehr zu sehen ist, gehe gar nicht und werde daher „so schnell wie möglich und auch mit der Hilfe der Werbegemeinschaft erneuert“.
Was mit dem schiefen Exemplar passiert, ist unklar. Ob es vielleicht für einen guten Zweck versteigert oder einmal die Heisinger Geschichtsbücher als ungewöhnlichster Weihnachtsbaum aller Zeiten zieren wird? Oder einen Platz in einer Wohnung mit vielen Schrägen findet? Wie auch immer: Über keinen Baum wurde bislang so viel geredet wie über den schiefen Baum von Heisingen.