Essen-Kupferdreh. . CDU und SPD begrüßen Pläne zur Öffnung der Anlaufstelle. Es fehle aber noch ein barrierefreier Zugang und eine zukunftssichere Personalplanung.
Nicht nur zahlreiche Bürger haben erleichtert auf die Pläne der Stadt reagiert, dass das Kupferdreher Bürgeramt langfristig Anlaufstelle im Stadtteil bleiben soll. Die Politik begrüßt dieses Vorhaben ebenso, fordert aber gleichzeitig, diese Lösung auf Dauer zu gewährleisten sowie eine Modernisierung etwa beim Zugang, der noch nicht barrierefrei ist.
Zustimmung kommt vom Ortsverein der SPD Kupferdreh/Byfang und der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Ruhrhalbinsel (BV) VIII, dafür, dass Schließung sowie Tandemlösung endlich vom Tisch sein sollen. „Unser Meinung, die Schließungen seien höchst bürokratisch und bürgerunfreundlich und damit den Bürgern nicht zu vermitteln und nicht zuzumuten, scheint auch die Verwaltung nun einzusehen“, freut sich der Fraktionsvorsitzende Rolf Reithmayer.
Der Ortsvereinsvorsitzende Christian Sieg fordert aber weitere Maßnahmen: „Der seit Jahren fehlende barrierefreie Zugang zum Verwaltungsgebäude muss nun kommen.“ Die Verwaltung sei in der Pflicht dafür Sorge zu tragen, dass sowohl die in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen als auch die Menschen, die nicht über einen PC verfügen, ihre Anliegen ortsnah erledigen könnten.
Diese Forderung kommt ebenso von den Christdemokraten vor Ort. Auch die CDU begrüßt zwar die kürzlich vorgestellte Lösung. Aus der Erfahrung der vergangenen Jahre aber mahnt sie gleichzeitig, dass der noch ausstehende Beschluss dann nachhaltig gelten müsse und der Fortbestand nicht wieder infrage gestellt werden dürfe. Denn in der Vergangenheit sei auch das Kupferdreher Bürgeramt allein wegen der allgemeinen Haushaltslage und des daraus resultierenden Sparzwangs der Stadt immer wieder zur Disposition gestellt worden.
Galt bei der Tandem-Lösung noch die Devise: „Besser weniger Öffnungstage der dezentralen Bürgerämter als gar keine“, sollte der neue Beschluss nun eine deutliche Verbesserung des Services vor Ort mit sich bringen, darauf setzt der Byfanger, Dilldorfer und Kupferdreher CDU-Ratsherr Dirk Kalweit.
Der angekündigte Regelvollbetrieb der kleinen Bürgerämter an fünf Tagen in der Woche – und somit die Sicherstellung von Bürgernähe der Verwaltung in den Stadtbezirken – sei immerhin ein klarer Fortschritt gar Meilenstein gegenüber der sogenannten Tandemlösung der letzten Jahre.
Zuletzt wurden die Bürgerämter im April geschlossen, da mit dem Zustrom der Flüchtlinge 2015 das Personal aus den dezentralen Ämtern abgezogen wurde, um zur Registrierung der ankommenden Asylbewerber und Migranten eingesetzt werden zu können.
„Die aktuelle Lösung zum Erhalt der Bürgerämter in Kupferdreh und Kettwig begrüßen wir als CDU natürlich ausdrücklich“, stellt Dirk Kalweit klar. Noch aber fehle der Politik auch die offizielle Verwaltungsvorlage mit allen Details, um die Beschlüsse abschließend politische beraten und betrachten zu können. Schon jetzt berge die angedachte Lösung mit nur zwei Personalstellen pro Bürgeramt im Essener Süden jedoch die Gefahr möglicher zukünftiger Schließungsdebatten. Daher fordert die CDU – anders als bei der bisherigen Tandemlösung gewährleistet – die Sicherstellung einer Krankheits- und Urlaubsvertretungsreglung, um die kontinuierliche Öffnung der Bürgerämter Kupferdreh und Kettwig auch zu gewährleiten. Kalweit: „Die Lösung von heute muss auch morgen noch Bestand haben.“
Terminvergabe in den Bürgerämtern
Derzeit können nur Termine in den Bürgerämtern Gildehof, Borbeck und Steele vergeben werden. Wer etwa einen Personalausweis beantragen möchte, bekommt dafür in Steele den nächsten Termin am 14. Dezember. Am 14. November wäre es in Borbeck möglich.
Online-Termine in den derzeit geöffneten Bürgerämtern gibt es unter: meintermin.essen.de