Ab dem 1. Oktober gilt Fahrverbot ohne Plakette für einen großen Teil des Essener Nordostens.Stadt räumt verschiedene Sonderregelungen ein und informiert am Freitag
Essener Osten. Ab 1. Oktober gilt für rund ein Drittel des Essener Stadtgebietes: Vorsicht Umweltzone. Wer bis dahin keine Plakette für sein Auto besitzt oder keine Ausnahmeregelung vorweisen kann, bleibt ausgesperrt. Weite Teile des Essener Ostens sind vom Fahrverbot für "Stinker" betroffen.
Hier markieren Huttropstraße, Steeler Straße, Grenoblestraße und Bochumer Landstraße die Grenzen. Diese Verkehrswege liegen noch mit beiden Straßenseiten innerhalb der Umweltzone. Im Südosten markiert die Stadtgrenze auch die der Umweltzone. Eine Lösung, die eine Straßenseite zum Teil der Zone erklärt und die gegenüber liegende nicht, kommt auf dem ganzen Stadtgebiet nicht vor.
Weiter in Richtung Norden verläuft die Zone dann entlang der Halterner Straße in Kray. "Die ist nicht Teil der Umweltzone sondern wurde von der Bezirksregierung heraus genommen", erläutert Thomas Dobrick vom Umweltamt. "In Düsseldorf wollte man verschiedene Nord-Süd-Korridore freihalten", erklärt Hartwig Steinbrink, Leiter des Essener Umweltamtes. In Gelsenkirchen schwenkt die Umweltzonen-Grenze wieder in die Waagerechte, Rotthausen und die angrenzenden Stadtteile liegen wieder innerhalb. Bochum-Wattenscheid liegt nicht in der Umweltzone.
Sinn sehen nicht unbedingt alle in der Maßnahme. "Die A 40 führt mitten durch die Umweltzone, ist aber gar nicht drin. Darauf werden doch die meisten schädlichen Emissionen produziert", gibt Benno Justfelder, Vorsitzender der SPD Holsterhausen, zu bedenken. Darüber hinaus könnte man anfügen: Abgase, Feinstäube und Stickstoffdioxide, die direkt im Korridor A40 mitten in der Zone entstehen, machen nicht an Lärmschutzwänden Halt.
Auch das städtische Umweltamt ist nicht begeistert vom Essener Flickenteppich. Die Umweltzone ist jedoch nur eine von über 100 Maßnahmen im Rahmen des "Luftreinhalteplanes Ruhrgebiet-West", für den die Bezirksregierung in Düsseldorf federführend ist. "Wir sind davon überzeugt, dass man die Ausweichverkehre, die durch die Zone entstehen, gar nicht richtig in den Griff bekommen kann", so Hartwig Steinbrink.
Genau 14 142 Pkw-Halter in Essen müssen sich nun Gedanken machen, was sie mit ihren Fahrzeugen anstellen, die teilweise noch gar nicht sehr alt sind, aber keine Plakette bekommen. "Ich fühle mich enteignet", sagte ein Besucher einer Info-Veranstaltung der SPD Holsterhausen.
"Einzelschicksale", lautet die Antwort des Umweltamtes. Immerhin können die zahlreichen Halter noch versuchen, ihr Einzelschicksal aufzuschieben. Mit Sonderregelungen will man Gewerbetreibenden und Anwohnern entgegenkommen. Unter anderem können sie sich bis zum 30. September 2009 auf Antrag befreien lassen. Mit einem Handwerker-Parkausweis hat man bis Ende 2010 freie Fahrt.
Plaketten gibt es beim Tüv, der Dekra und in zahlreichen Kfz-Werkstätten. Am Freitag, 19. September, wird die Stadt eine Info-Veranstaltung mit Plakettenverkauf in der Innenstadt durchführen.