Essen-Steele. . Postbank in Steele verkürzte mehrfach ihre Öffnungszeiten. Unternehmen erklärt das mit personellem Engpass. Der betrifft offenbar weitere Filialen.
Edwin Saddo ist massiv verärgert, nachdem er mehrfach vor verschlossenen Türen bei der Postbank in Steele stand. Er hat inzwischen wenig Verständnis für die „täglich willkürlich verkürzten Öffnungszeiten der Filiale“, sagt er – und steht mit seinem Unmut nicht allein da. Gleiches berichten Kunden auch aus Filialen in Holsterhausen oder Werden.
Erst kürzlich scheiterte Edwin Saddo in Steele damit, eine Briefsendung abzuholen. „Als ich um 17.30 Uhr vor der Filiale stand, war diese unbeleuchtet und an der Tür klebte ein Zettel“, berichtet er. Darauf habe sinngemäß gestanden: „Aus organisatorischen Gründen geschlossen. Bitte wenden Sie sich an die Postfiliale am Willy-Brandt-Platz.“ Das hätte der Kunde noch nicht als so problematisch gesehen, wenn er nicht gleich am darauffolgenden Tag Ähnliches erlebt hätte.
Um 17.15 Uhr sei dieses Mal die Filiale noch beleuchtet gewesen. „Man konnte durch die Glastür sehen, dass am Kundenschalter eine Dame und ein Herr vor sich hin arbeiteten“, berichtet er. An der Tür stand erneut zu lesen, dass organisatorische Gründe verantwortlich für die Schließung seien. Wieder sollten Kunden zum Willy-Brandt-Platz. Saddo aber rief lautstark, um eine Frage an die Postmitarbeiter loszuwerden. Reagiert habe keiner. „Es sammelten sich sehr viele und äußerst verärgerte Kunden vor der wiederholt verschlossenen Tür“, beschreibt er die Stimmung und findet das Vorgehen kundenfeindlich wie äußerst willkürlich.
Die Postbank erklärt die Situation mit einer derzeit angespannten personellen Situation in Steele. „Unsere Personalplanung versucht mit allen Möglichkeiten, den aktuellen personellen Engpass aufzufangen“, sagt Ralf Palm, Sprecher der Postbank. Aus diesem Grund sei es zumindest möglich, die Filiale täglich zu öffnen, wenn auch mit verkürzten Öffnungszeiten.
In anderen Filialen sei in Einzelfällen bereits Wachpersonal eingesetzt worden, wenn ein Mitarbeiter allein vor Ort war. „Ebenfalls rekrutieren wir da, wo es möglich ist, Mitarbeiter aus anderen Filialen“, ergänzt Palm. Die Personaleinsatzplaner der Postbank prüfen solche Varianten, die allerdings von bestimmten Kriterien abhängig sind wie etwa Größe der Filiale, Dauer der Schließung oder auch Kundenströme der betroffenen Filiale.
„Wir verstehen die Verärgerung unserer Kunden und bitten um Entschuldigung“, wendet sich der Sprecher an die Betroffenen und hofft, dass sich der Unmut nicht gegen die Mitarbeiter vor Ort richtet. „Sie können für diesen Umstand nichts. Im Gegenteil, sie versuchen, die wegen des personellen Engpasses erhöhte Kundenanfrage mit allen Kräften zu managen.“ So sei es trotz des Engpasses gelungen, etwa die Steeler Filiale zuletzt nur stundenweise zu schließen.
Eine grundsätzliche Veränderung plane die Postbank weder in Steele, noch in den weiteren Essener Postbank-Finanzcentern. Das mag die Kunden ein wenig beruhigen, da vielen ihre Anlaufstellen im Stadtteil wichtig sind. Und komme es doch wieder zu Engpässen, so müsse doch möglich sein, frühere Schließungszeiten rechtzeitig anzukündigen, findet Edwin Saddo.