Essen-Steele. . Heimatforscher bieten zu ihrem zehnjährigen Bestehen auch im zweiten Halbjahr ein abwechslungsreiches Programm mit Führungen, Exkursionen und Ausstellungen

Zu seinem zehnjährigen Bestehen geht das Steeler Archiv mit einem abwechslungsreichen Programm ins zweite Halbjahr: Tagesexkursionen, Ausstellung und Führungen sind geplant. Den Auftakt macht am Mittwoch, 24. August, ein Rundgang durch den Steeler Stadtgarten. Womit das Steeler Archiv zu seinen Wurzeln zurückkehrt, „denn unsere erste Ausstellung haben wir kurz nach unserer Gründung im Jahr 2006 über den Steeler Stadtgarten gemacht“, erklärt Archiv-Vorsitzender Arnd Hepprich.

Ein Besuch im Steeler Stadtgarten lohnt auf jeden Fall, ist seine Historie doch mit einer langen Vorgeschichte bürgerschaftlichen Engagements verbunden. „Der im Jahr 1882 gegründete „Verschönerungsverein für Steele und Umgebung“ hatte in den ersten zwei Jahren seines Bestehens bereits 90 Bäume und etwa 2000 Sträucher auf dem heutigen Gelände gepflanzt sowie 25 Bänke aufgestellt. Später übernahm die Stadt Steele die Verantwortung und übergab im Jahr 1911 der Öffentlichkeit einen Park, der als „Volksgarten“ konzipiert war – mit Liegewiese und Spielplatz. „Diese grüne Wohlfühloase stand damit im Gegensatz zu den gestalteten Bürgerparks, die die wohlhabenden Bürger für ihre Spaziergänge nutzten“, so Hepprich weiter.

Heute umfasst der Stadtgarten eine Fläche von 4,2 Hektar. „Das entspricht der Größe von sechs Fußballfeldern. Auf dem Areal bietet sich von Aussichtspunkten wie der historischen Terrasse des Restaurationsgebäudes aus 40 Metern Höhe freie Sicht über das Ruhrtal.

Der Park wurde innerhalb von drei Jahren, also ab 1909 realisiert und ist in seinen Grundstrukturen erhalten geblieben. Zur gleichen Zeit entstand das Stadtgartengebäude mit Restauration, das über viele Jahre Mittelpunkt gesellschaftlicher Veranstaltungen war. „Die Essener CDU wurde dort gegründet. Es gab etliche Karnevalgalas und auch Kabarett“, weiß Hepprich. Zur künstlerischen Ausstattung des Parks zählen drei Skulpturen des Steeler Bildhauers Franz Guntermann. Neben der Figur des Odysseus und dem Mahnmal „Trauernde Mutter“ – ein Hochrelief aus der Zeit des ersten Weltkriegs – gibt es auch den Brunnen „350 Jahre Stadtwappen Steele“ zu entdecken, der am 22. Februar 1928 enthüllt wurde.

Heute finden im Stadtgarten Erholungssuchende, weit ab vom Lärm der Großstadt, Muße unter Jahrzehnte alten Bäumen oder auf lichten Wiesen. Kinder sammeln Kastanien oder nutzen die Hanglage zu – eigentlich nicht erlaubten – Klettertouren. Wanderer nutzen den Ruhrhöhenweg und genießen die Aussicht über die Ruhr in den Süden Essens. Auch die Steeler Bürgerschaft hat hier ihren Sitz.

Die weiteren Veranstaltungen des Steeler Archivs: Besuch der Wasseraufbereitungsanlage Überruhr (30. August); Ausstellung im Zelt zum Thema „Feste Feiern“ auf der Steeler Gourmetmeile (1 bis 4. September); Führung zu Luftschutzbunkern in Steele (28. September); Tagesfahrt zum Schloss Corvey und Höxter (9. Oktober); Besichtigung des Stadtgeschichtlichen Museums Kettwig (3. November). Ferner beginnt am 14. September ein VHS-Kurs „Steeler Geschichte“. Außerdem treffen sich die Familienforscher an jedem 1. Montag des Monats im Steeler Archiv, Hünninghausenweg 96. Über alle Veranstaltungen wird zeitnah berichtet.

Der Rundgang durch den Steeler Stadtgarten startet am Mittwoch, 24. August, um 18 Uhr.

Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Stadtgartengebäude, Am Stadtgarten 1. Die Gebühr pro Teilnehmer beträgt 3 Euro; die Führung dauert rund 90 Minuten lang. Der Rundgang findet nur bei trockener Witterung statt. Weitere Info unter 01577-39 83 425.