Kupferdreh. . Marina von Jorck öffnet ihr grünes Reich in Kupferdreh. Einen kargen Platz verwandelte sie zum Terrassengarten. Besucher sind eingeladen.
Als Zwölfjährige hat Marina von Jorck ihr Taschengeld in den Gärten der Nachbarn aufgebessert und unter anderem Rasenkanten geschnitten. Heute hat die 62-Jährige in Kupferdreh mit ihrem Terrassengarten ihr grünes Paradies auf 9x49 Metern geschaffen. Zu diesem öffnet sie am Wochenende (30. und 31. Juli) die Pforte, um sich mit anderen Gartenliebhabern auszutauschen und Tipps zu geben.
Als Marina von Jorck vor 16 Jahren in das Haus am Hang zog, gab es im Garten einen Betonweg, links und rechts Rhododendren und ein paar Koniferen. Geblieben sind zwei Rhododendren. Hinzugekommen sind zahllose Pflanzen: darunter Perrückensträucher, Hortensien, Rosen, viele Gräser, Sträucher wie die dunkelblättrige Weigelie und Stauden, zu denen die Wiesenraute in ihrem Kurort vor der Haustür gehört, wie die 62-Jährige ihren grünen Ruheplatz nennt. Darin gibt es auch verschiedene Sitzgelegenheiten, einen Liegepavillon und den Dorfplatz samt Brunnen, Bar und Feuerstelle.
Während Marina von Jorck sich um die Pflanzen kümmert, übernimmt ihr Mann die Teichpflege, baut Bänke und Außentische. „Das Wichtigste ist für mich, dass ein Garten erkundet werden muss“, sagt die Kupferdreherin. Zudem sollte es auch bunt sein, wenn gerade nichts blüht. Daher wählte sie Pflanzen mit roten, hellgrünen oder silbernen Blättern. Wie ihren Lieblingsbaum: die silberblättrige Holzbirne, die mit ihren kleinen Blättern mediterran wirke.
Grünes Paradies
Diese grüne Oase bedeutet neben Ruheraum und im Sommer auch Schlafplatz, gleichzeitig viel Arbeit. Derzeit dauert allein das Gießen rund eine Stunde. Im Herbst und im Frühjahr beschäftigt sich Marina von Jorck bis zu fünf Stunden mit der Gartenarbeit und dem Herunterschneiden der Pflanzen – alles neben ihrem Job, bei dem sie Menschen zu Hause pflegt.
Damit es mit der Gartenarbeit nicht überhand nimmt, hat sie gelernt, sich zu bremsen und Beet für Beet vorzugehen. „Ich habe aber noch so viele Ideen und keinen Platz mehr im Garten“, sagt sie lachend und hat auch dafür längst eine Lösung gefunden: „Ich helfe anderen, ihren Gärten zu gestalten.“ Regelmäßig packe sie der Ehrgeiz, damit ein Garten spannend wird. Woher ihre Gartenliebe stammt, dafür hat ihr Mann eine eindeutige Erklärung, sagt sie: „Ich bin mit Fürst Pückler verwandt.“ Diese Verwandtschaft mit dem berühmten Gartenkünstler sei zwar weit entfernt, „aber vielleicht steckt diese Leidenschaft einfach in mir drin“.
Davon überzeugen sich andere Gartenfreunde bereits seit elf Jahren, wenn Marina von Jorck ihre Pforte öffnet: „Es gab bei dieser Aktion bisher viel Lob, nur nette Leute, und inzwischen sind einige Freundschaften entstanden.“
Termine der offenen Gartenpforte
Bei der offenen Gartenpforte am Samstag und Sonntag, 30. und 31. Juli, öffnen folgende Gärten, von 11 bis 17 Uhr: Familie von Jorck, Byfanger Straße 172.
Familie Scholand in Burgaltendorf, Talstraße 13: Zu sehen gibt es Baumbestand und Gartenräume auf 800 qm. Es gibt einen ca. 50 Jahre altem Urweltmammutbaum „Metasequoia“, einen Teich samt Bachlauf, Rosenpergola und Staudenbeete.
Garten Kuhnhaus in Leithe, Brüninghofer Weg 27: Auf 880 qm gibt es seltene Stauden, Rosen, Teichanlage und Sitzplätze sowie Hochbeete mit jungem Gemüse wie alte, seltene Sorten.
Im September, 24.& 25., ist in Byfang, Nöckersberg 33, der Garten Hagemann+Bünker geöffnet: In Beeten wachsen rd. 50 Gräserarten, farbige Gehölze und Stauden. Neben Würz- und Heilkräutern gibt es Kinder-Spielareale.