Essen-Ruhrhalbinsel. . Mit steigenden Einbruchszahlen mieten immer mehr Bürger ein Fach im Geldinstitut. Einige Filialen auf der Ruhrhalbinsel führen Wartelisten.
Bürger reagieren auf die dramatisch gestiegenen Zahlen der Einbrüche und versuchen, ihre Erbstücke, Schmuck oder wichtige Dokumente vor den Tätern in Sicherheit zu bringen. Der Tresor in der Wohnung ist eine Möglichkeit, die andere ein Schließfach im Geldinstitut. Manche Bank-Filialen auf der Ruhrhalbinsel führen bereits Wartelisten. So verzeichnet etwa die Commerzbank in Kupferdeh jetzt in den Sommermonaten in der Urlaubszeit „eine steigende Nachfrage nach Schließfächern“, sagt Filialleiter Thorsten Sievert. „Anleger investieren in Zeiten von Niedrigzinsen wieder zunehmend in Gold und wollen das Edelmetall lieber in einem Banktresor aufbewahren als zu Hause“, nennt Sievert einen Aspekt. Noch sind in seiner Filiale an der Kupferdreher Straße Schließfächer verfügbar. Gekoppelt sind die an ein Girokonto, zugänglich sind sie für Kunden dann in den Öffnungszeiten der Filiale. Die Zweigstelle der Commerzbank in Steele hat übrigens keine freien Schließfächer mehr.
Bei der Sparda-Bank gibt es derzeit keine freien Fächer, bei der Deutschen Bank sei das abhängig vom Standort. „Der überwiegende Teil der Filialen hat noch Kapazitäten“, sagt ein Sprecher. Kunden müssten sich vor Ort erkundigen.
Wartelisten gibt es bei der Sparkasse bereits in Kupferdreh, wo alle Schließfächer belegt sind, sagt Sparkassen-Sprecher Volker Schleede. Die Filiale in Kray habe noch einige Restfächer zu vergeben, während in Steele nur noch große Fächer zu mieten sind. Für alle anderen existiert auch hier eine Warteliste, sagt Schleede und blickt auf zwei weitere Filialen der Ruhrhalbinsel: „Die Möglichkeit, ein Fach zu mieten besteht derzeit noch in Heisingen, während diese in Überruhr ausgebucht sind.“ Dort würden auch keine Wartelisten geführt.
Aus Sicht der Polizei kann sowohl das Schließfach als auch ein Tresor zusätzlichen Schutz bieten. „Allerdings ersetzen diese Optionen als Schutz vor dem Einbruchsdiebstahl mitnichten mechanische Maßnahmen an Fenstern und Türen oder auch wachsame Nachbarn“, gibt zu Polizeisprecher Marco Ueberbach zu bedenken. Denn es gehe vor allem darum zu verhindern, dass Täter überhaupt in Haus oder Wohnung gelangen können.
Wer sich einen Tresor anschaffen wolle, müsse zudem bei Auswahl und Einbau einiges wie etwa Aufstellungsort, Qualität oder Verankerung beachten. Daher rät die Polizei, sich vor dem Kauf individuell beraten zu lassen.