Essen-Huttrop. . Fünf- bis 18-Jährige präsentieren Ideen für die Ausstattung der neuen Kinderstation im Elisabeth-Krankenhaus. Erweiterung kostet 3,5 Millionen Euro.
Die achtjährige Alaa wünscht sich eine Liegeschaukel im Zimmer, „auf der man entspannen kann, wenn man sich den Rücken verletzt hat“. Elay (9) könnte sich ein Klettergerüst gut vorstellen und die neunjährige Basmala ein Barbie-Zimmer. Die drei Mädchen kommen aus dem „Lernhaus“ in der Innenstadt und gehören zu den rund 50 Kindern, die bei der Innengestaltung der neuen Kinderstation im Elisabeth-Krankenhaus mithelfen dürfen.
Das Krankenhaus investiert derzeit 3,5 Millionen Euro in die Erweiterung der Kinderklinik. Die Nachfrage der jungen Patienten stieg in den vergangenen drei Jahren um etwa 30 Prozent – rund 4000 Kinder und Jugendliche werden jährlich behandelt. Die bestehenden 38 Betten werden nun um 15 ergänzt, 470 Quadratmeter Fläche kommen hinzu. Eine neue zentrale Stelle als Anlaufpunkt für Eltern soll das Schwesternzimmer ersetzen. Im Frühjahr 2017 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Noch laufen die Arbeiten im „Eli“ in Huttrop in vollem Gange. „Wir freuen uns, dass sich Kinder Gedanken für Kinder machen können“, sagt Annette Berg, Leiterin des Jugendamtes Essen. Das Krankenhaus war auf sie zugekommen, und so bildete sich eine Gruppe von Fünf- bis 18-Jährigen aus fünf Essener Kinder- und Jugendeinrichtungen. Sie besuchten die Baustelle der neuen Station und sammelten Ideen, wie man so einen Krankenhausaufenthalt für die kleinen Besucher so angenehm wie möglich gestalten könnte – aus ihrer eigenen Sicht.
Viele Vorschläge, die die Kinder den Verantwortlichen des Krankenhauses, der Bauleitung und den Architekten präsentieren, haben den Freizeitgedanken im Blick – aber der steht im Krankenhaus ja eigentlich nicht im Vordergrund. „Was war euch denn das Wichtigste, als ihr zum letzten Mal krank wart?“, fragt Claudio Finetti, Chefarzt der Kinderklinik. Sich wohl zu fühlen und die Eltern in der Nähe zu wissen, lauteten die einstimmigen Antworten. Auch in den neuen Zimmern wird es Betten für je einen begleitenden Erwachsenen geben. „Schön wäre es auch, wenn man zum Beispiel an Modellen Krankheiten erklären könnte“, sagt der 18-jährige Daniel Kötter. Für Patienten seiner Altersklasse wäre auch ein separater Raum mit Internetzugang und Spielekonsole eine gute Idee.
Wie viele Wünsche der Kinder letztendlich erfüllt werden können, wird sich in der Endplanung zeigen. Im Herbst werden sich die Verantwortlichen noch einmal mit den Kindern treffen. Der Förderverein „Ellis Freunde“ finanziert die „schönen Dinge“ auf der Station, die nicht-medizinischen. „Das Wichtigste für die Kinder ist die Atmosphäre“, sagt Monika Hurschmann, Projektleiterin des Jugendamts, „sie wollen sich gut aufgehoben fühlen“.