Essener Osten. . Nach der Premiere im Vorjahr soll die Initiative im Stadtbezirk VII größer, vielfältiger und vor allem deutlich länger werden
Die Premiere war vielbeachtet – und doch viel zu kurz: Beim Kulturwochenende im vergangenen Oktober traten mehr als 25 Kulturschaffende bei über 60 Veranstaltungen auf. Ein gelungener Auftakt, der offensichtlich Appetit auf mehr gemacht hat. Doch bei der Neuauflage soll aus dem dicht gedrängten Wochenende eine Woche werden. Im nächsten Jahr soll die Veranstaltung „größer, länger und noch vielfältiger werden“, wie Cheforganisator Arnd Hepprich schon jetzt verspricht.
Beim Kulturbeauftragten des Stadtbezirks VII (Freisenbruch, Horst, Kray, Leithe, Steele) laufen erneut die Fäden zusammen. „Die Vorbereitungen haben intern schon begonnen“, sagt Hepprich. „Wir haben, dank der neuen Ausrichtung, aber auch keine Zeit zu verlieren.“ Nach der Premiere hatten die Kulturschaffenden das Erlebte Revue passieren lassen. „Dabei kamen wir schnell zum Ergebnis, dass ein Wochenende einfach viel zu kurz ist, um ein solches Programm zu bewältigen.“ Im Grunde genommen hätten die Menschen gar nicht genügend Zeit gehabt, alle Veranstaltungen zu besuchen und das Dargebotene so richtig zu würdigen. „Das war einfach viel zu eng und gedrängt“, sagt Hepprich.
Deshalb wird das Event im Jahr 2017 von der dunklen Jahreszeit auf Ende April geschoben und soll dann „mindestens eine Woche lang“ dauern. Möglicherweise sogar zehn Tage lang, „doch das hängt selbstverständlich auch vom Programm ab“, sagt Arnd Hepprich. Fakt ist: „In dieser Phase des Jahres ist in den Stadtteilen eigentlich wenig los, da kommen wir also niemand ins Gehege.“
Schon zu diesem frühen Zeitpunkt sind einige Entscheidungen gefallen. So wurde der Gedanke an eine zentrale Veranstaltung mit allen Beteiligten bereits verworfen, „weil es sich hier schließlich um eine Kooperation des gesamten Bezirks handelt und für eine solche Feier nur ein einziger Standort ausgewählt werden könnte.“ Die Kulturschaffenden wollen jedoch ganz bewusst den dezentralen Charakter ihrer Veranstaltung bewahren und nicht nur ihre Projekte, sondern auch ihr jeweiliges Umfeld präsentieren.
Dass dies nicht immer Hand in Hand gehen muss, macht Hepprich noch einmal deutlich: „Ich lege Wert darauf zu betonen, dass das Tauschen von Veranstaltungsorten zwischen den einzelnen Protagonisten ausdrücklich erwünscht ist.“ So könne beispielsweise eine Lesung statt in einer Bibliothek auch in einer Schule oder einem Jugendhaus wie dem Hüweg oder im Theater Freudenhaus stattfinden. Conny Sandmann kann sich eine erneute Teilnahme des Theaters Freudenhaus durchaus vorstellen: „Ich denke schon, dass wir wieder dabei sind.“ Im vergangenen Jahr brachte das Ensemble „Dat Geheimnis vonne letzte Schicht“ auf die Bühne. „Den Titel hatten wir für das Kulturwochenende extra geändert“, erzählt Sandmann.
DVD hilft bei Sponsorensuche
Auch Arnd Hepprich ist zuversichtlich, dass es an Interessenten nicht mangeln wird: „Die, die bei der Premiere mitgemacht haben, dürften auch im nächsten Jahr dabei sein. Und natürlich noch einige andere mehr, denn Zeit dafür ist diesmal mehr als genug.“
Wichtig sei, dass es allesamt Akteure aus dem Stadtbezirk VII sind; und dass die Initiative von den Kulturschaffenden des Essener Ostens selbst kommt. „Die Idee des Kulturwochenendes wurde damals von allen gemeinsam entwickelt.“
Die Premiere wurde von der Bezirksvertretung VII mit 3000 Euro unterstützt. Hepprich: „Da alle Teilnehmer ehrenamtlich und ohne jedes Honorar auftraten, haben wir das Geld ausschließlich für Werbezwecke und für die Erstellung einer DVD durch Steele TV investiert.“ Diese DVD, die neben der Eröffnung von 16 Veranstaltungsorten berichtet, soll den Organisatoren nun bei der Suche nach Sponsoren gute Dienste leisten.
Frische Ideen sind gefragt
Das Thema „Kulturwochenende im Essener Osten“ wurde auf der letzten Programmkonferenz schon intensiv diskutiert. Um die Planung für die Neuauflage in Schwung zu bringen, lädt der Kulturbeauftragte Arnd Hepprich nun zu einem ersten Treffen ein.
Insgesamt 70 Einladungen hat Hepprich bereits verschickt, „doch wer keine bekommen und dennoch Interesse hat, sich am Event zu beteiligen, ist herzlich eingeladen, am 31. Mai im Kulturforum Steele vorbeizuschauen.“
Das Treffen in Raum 1 des „Kufo“ an der Dreiringstraße 7 soll einer ersten Ideensammlung dienen und einen groben Überblick geben, was im nächsten Jahr an Kultur im Essener Osten zu erwarten ist.
Hepprich hofft auf eine rege Diskussion und möchte dabei auch klären, welche Gruppen welche Räume anbieten können, auch dann, wenn sie selbst nicht am Kulturwochenende teilnehmen.