Essen-Burgaltendorf. . SPD-Burgaltendorf klopft erfolgreich bei der Stadt an, die ändert Schilder an einigen Anliegerstraßen. Bei Einbahnstraßen werden Unfallzahlen ausgewertet.

Die SPD aus Burgaltendorf hat die Stadt aufgerufen, auch die letzten Anliegerstraßen im Stadtteil für den Fahrradverkehr zu öffnen. Mit Erfolg, wie der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Burgaltendorf Ulrich Malburg nun berichtet.

Ulrich Malburg ist selbst ein passionierter Radfahrer und Burgaltendorfer, daher liegen ihm komfortable Wege für Radfahrer besonders in seinem Stadtteil am Herzen. Schon häufiger ärgerte sich Malburg darüber, dass es im Quartier noch immer eine Reihe kleiner Anliegerstraßen gibt, die für den Radverkehr gesperrt sind, weil sie das angestammte Verkehrszeichen „Durchfahrt verboten“ mit dem Zusatz „Anlieger frei“ tragen.

Konkret war dies bislang an der Straßen Dellmannsweg, Holthuser Tal, Lauraberg, Mühlenweg und auch auf der nach Hattingen führenden Straße Im Brauke der Fall. Malburg: „Durch die alte Beschilderung war die Durchfahrt per Fahrrad nicht möglich. Eigentlich ein Unding, denn eine solche Regelung kann nicht im Sinne der fahrradfreundlichen Stadt Essen sein.“

Die SPD wandte sich daher an die Verwaltung, die Beschilderung zu ändern und den Zusatz „Radfahrer frei“ anzufügen. Malburg: „Erst habe ich der Verwaltung drei Straßen gemeldet, dann noch zwei weitere nachgeschoben. Damit dürfte sich die Sache zumindest in Burgaltendorf erledigt haben.“ In der Tat, denn die Verwaltung hat prompt reagiert und die neuen Schilder bereits montiert. „Unsere Argumentation, dass es durchaus Sinn macht, auf geeigneten Straßen den durchfahrenden Radverkehr zu ermöglichen, hat offensichtlich sofort überzeugt“, freut sich Malburg. Auch die Stadtverwaltung Hattingen, die von der SPD-Burgaltendorf kontaktiert wurde, hat bereits zugesagt, die Schilder der die Stadtgrenze überschreitenden Straße „Im Brauke“ auch auf der Hattinger Seite auszutauschen. Malburg: „Ich hoffe, dass dies dort kurzfristig realisiert wird“.

Die Verwaltung ist schon lange bemüht, die Stadt fahrradfreundlicher zu gestalten. Dabei steht neben der Entwicklung der Radverkehrsachsen des Hauptroutennetzes auch die Verbesserung der Erschließung der Stadtteile und Wohnquartiere im Mittelpunkt, um den Radverkehr zu fördern, da „die Durchlässigkeit der Straßennetze dem Radverkehr ein zügiges und verkehrssicheres Fahren auf weniger stark belasteten Straßen ermögliche“. Schon seit Ende 1997 wurden daher in den Stadtteilparlamenten der Stadtbezirke I bis VII beispielsweise politische Beschlüsse zur „Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr entgegen der Fahrtrichtung“ gefasst. In den Bezirken VII und X gab es Sonderregelungen, die nur einzelne Einbahnstraßen betrafen. Bis Ende 2012 waren diese Beschlüsse schon bei 252 von 542 möglichen Einbahnstraßen umgesetzt.

Bei der Überprüfung der Einbahnstraßen wurde jedoch eine erhebliche Anzahl an Straßen zurückgestellt. Zum einen deshalb, weil in vielen Fällen zum sicheren Einbiegen in die Einbahnstraße in Gegenrichtung ein abgetrennter Einfahrtbereich markiert werden muss, für den noch der nötige Markierungsplan aussteht. Zum anderen sollen erst bei den inzwischen geöffneten Einbahnstraßen über einen längeren Zeitraum Unfallzahlen ausgewertet werden, bevor weitere Einbahnstraßen erneut auf ihre Tauglichkeit für den Radverkehr geprüft werden. Malburg: „Solche Sicherheitsüberlegungen spielten bei den Anliegerstraßen in Burgaltendorf jedoch keine Rolle. Ich freue mich, dass die Verwaltung in diesem Fall so schnell gehandelt hat.“