Essen-Heisingen. Putzen, streichen, ausbessern und kontrollieren – bevor die Boote der Seglerkameradschaft Heisingen in See stechen, ist noch einiges zu tun.

Silbrig glänzt der Baldeneysee im schwächer werdenden Licht der Nachmittagsonne. An dem langen Steg, der vor dem Clubhaus der Seglerkameradschaft Essen Heisingen ins Wasser ragt, dümpeln fünf Einmaster, die bereits startklar für die diesjährige Saison sind. Alle anderen Segelboote des Heisinger Clubs befinden sich noch in der Warteposition an Land. So wie Heinz-Werner Galows Segelyacht, die er gerade mit Eimer, Lappen und Wischmopp entert, um sie auf Vordermann zu bringen. Neben dem nötigen Frühjahrsputz müssen auch noch alle Tampen kontrolliert werden, ebenso der Zustand des Mastes und die Segel. Dazu bekommen die meisten Segelboote auch noch einen neuen Unterwasseranstrich verpasst.

Engagierte Jugendarbeit

Viel Arbeit, „aber sie ist nötig und zwar Jahr für Jahr“, sagt Thorsten van Eyll, stolzer Besitzer eines 7,60 Meter langen Folke-Bootes und seit 15 Jahren Mitglied im Verein. Der aktive Segler findet für seinen Club nur lobende Worte: Sportlich gute Mischung der Mitglieder, engagierte Jugendarbeit – das alles würde den „ersten Verein am See“ (in Stromrichtung) ausmachen. Er selbst ist deutschlandweit bei vielen Regatten dabei und hat auch schon einige Titel erkämpft.

„Natürlich versuchen wir, durch unsere aktive Jugendarbeit neue Mitglieder zu werben“, sagt Jürgen Reichert, seit 18 Jahren Vorsitzender der Seglerkameradschaft, „aber wir wollen vor allen Dingen vermitteln, wie viel Spaß dieser Sport macht“. Gerade startet wieder ein neuer Kurs für Kinder, die nur eine Voraussetzung mitbringen müssen: „Sie müssen schwimmen können.“

In der Regel üben 25 Kinder auf Optimisten. Wer danach dabei bleibt, muss sich nicht sofort ein eigenes Boot anschaffen: „Wir haben zwei Jugendboote, die wir den jungen Seglern zur Verfügung stellen.“

Noch Plätze frei

Für den Kindersegelkurs für Anfänger, der am nächsten Mittwoch, 20. April, 16.30 bis 18.30 Uhr, startet, sind noch Plätze frei.

Nähere Infos erteilt Patrick Wimmer unter 79 98 71 93 oder 0176-31052703.

Alles weitere über den Verein unter www.skeh.de

Reichert selbst segelt seit seinem fünften Lebensjahr und startet noch heute mit seinem Kielzugvogel bei Regatten zwischen Ostsee und Gardasee. Was er an dem Sport schätzt? „Das Gefühl der Freiheit. Auf dem Wasser bin ich vollkommen gelöst, lasse den Alltag hinter mir.“

150 Mitglieder zählt der 1969 gegründete Verein, der seine Beiträge moderat halten will, um auch weiterhin für Familien attraktiv zu bleiben. Regelmäßig veranstaltet er Regatten auf dem Baldeneysee, der unter den Seglern als durchaus anspruchsvoll gilt. Dieses Jahr kommt noch ein großes Ereignis dazu: „Wir richten diesmal die Essener Segelwoche aus“, erzählt Reichert. Vom 17. bis zum 19. September wird es auf dem Clubgelände an der Lanfermannfähre aber auch am Regattaturm ein buntes Programm rund um den Wassersport geben. „Um das zu stemmen, muss der ganze Verein mithelfen.“ Tut er auch: Schließlich sei man eine funktionierende Kameradschaft.