Ruhrhalbinsel. . An beliebten Grillstellen wie Ruhrufer oder am Baldeneysee klagen Bürger bereits nach den ersten warmen Tagen über Müll. Verursachern droht Bußgeld.

Ein absolut asoziales Benehmen entlang des Ruhrufers in Steele beklagt Stephanie Schuhrk. Dort türmten sich Abfälle, Töpfe und ein zerstörter Tisch. Dass die Menschen dort grillen, das findet sie völlig in Ordnung: „Dass die aber ihren Müll nicht mitnehmen, das ist einfach nur beschämend.“ Sie hofft jetzt, dass das Ordnungsamt sich des Problems annehmen werde, bevor die Situation weiter ausartet.

Auf der Ruhrhalbinsel gibt es viele einladende Plätze, die Grillfreunde gern nutzen. Doch immer wieder kommt es zu Ärger, da regelmäßig Flaschen, Plastiktüten, leere Fleischverpackungen und Einweggrills zurückbleiben. „So schlimm wie jetzt schon im Frühjahr, habe ich diese Vermüllung hier allerdings noch nicht gesehen“, sagt Stephanie Schuhrk, die regelmäßig mit ihren Kindern und ihrem Hund am Ufer entlang spaziert und diese Beschwerden immer wieder auch von anderen höre. Sie befürchtet für den Sommer Schlimmes, wenn schon nach den ersten warmen Tagen alles verdreckt sei.

Bereits 2011 eskalierte die Lage im Krayer Volksgarten derart, dass Bezirksvertreter von SPD und CDU ein Grillverbot diskutierten. Im Rat fanden sie damit damals allerdings kein Gehör.

Verboten ist das Grillen im Grünen oder in Parks daher nach wie vor nicht (Ausnahme: Hallopark), wenn ein tragbarer Grill und handelsübliche Holzkohle benutzt werden; verboten sind hingegen Lagerfeuer und offenen Feuerstellen. Laut Landesforstgesetz müssen zudem mindestens 100 Meter zwischen Grill und Bäumen liegen.

„Es ist allerdings verboten, die Abfälle zu hinterlassen“, heißt es dazu. Sind die öffentlichen Abfallkörbe voll, dürfe Müll auch nicht daneben gelegt werden. „Es ist den Grillfreunden zuzumuten, dass sie ihre Abfälle mitnehmen und über ihren Hausmüll entsorgen“, erläutert die Stadt.

Müll liegenzulassen „ist eine Ordnungswidrigkeit, bei der ein Bußgeld droht“, sagt Stadtsprecher Martin Rätzke. In Zahlen heißt das: 76 Euro wegen unsachgemäßer Entsorgung. Beliebte Grillstelen wie etwa am Baldeneysee, Ruhrufer oder im Krayer Volksgarten werde das Ordnungsamt daher nun während der Grillsaison wieder im Blick haben. „Wir werden Kontrollen einrichten“, sagt Rätzke. Start soll noch im April sein, dann werden die städtischen Mitarbeiter auch an den Wochenenden von Freitag bis Sonntag ausrücken, kündigt er an.

Nicht nur Stephanie Schuhrk begrüßt das, hat sich ihr Hund immerhin bereits die Pfote an Scherben aufgeschnitten, sagt sie und warnt: „Es könnten sich auch Kinder verletzen.“