Kupferdreh/Huttrop. . In Kupferdreh entsteht eine neue Einrichtung zur Betreuung für unter Dreijährige. Damit eröffnet Jutta Behrwind ihren fünften Standort.

Als Jutta Behrwind in ihrer ersten Praxis Babykurse in Rüttenscheid anbot, da war von Expansion überhaupt nicht die Rede. Und als die Erzieherin und Sozialpädagogin die ersten zwölf Kita-Plätze anbieten konnte, „da dachten wir, das ist ganz schön viel“, erinnert sich die 44-Jährige, die auch Therapeutin für Psychotherapie ist. Heute besuchen 70 Kinder ihre Einrichtungen: drei Kitas und zwei Kindertagesverbünde. Der Stammsitz liegt in Huttrop, und im Mai eröffnet der fünfte Standort: Am Heidbergweg in Kupferdreh werden zwei Tagesmütter neun Kinder im Alter von vier Monaten bis drei Jahren betreuen.

Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist nach wie vor groß, weiß Jutta Behrwind, die für die Kupferdreher eine gute Nachricht hat: „Erstmals kündigen wir jetzt eine Eröffnung an und können gleichzeitig noch freie Plätze anbieten.“ Denn sie habe erst im Januar vom Jugendamt erfahren, wo es brennt. Kurzerhand suchte sie eine Immobilie und unterschrieb vor zwei Wochen den Mietvertrag. Fünf Räume warten nun darauf, eingerichtet zu werden. Neben Puppenstube, Spielecke und Turnraum, muss noch die Küche aufgestellt werden, beschreibt Jutta Behrwind das neue Reich für die Ruhr-Tal-Räuber, mit dem sie jetzt einen ersten Schritt auf die Ruhrhalbinsel macht.

„Es ist auch das erste Mal, dass eine Immobilie ausdrücklich für einen Tagesstättenbetrieb angeboten worden ist“, sagt Heinz Behrwind (60), Ehemann und ebenfalls Geschäftsführer der „Kindertagesbetreuung Behrwind gUG“ – ihrer gemeinnützigen Unternehmergesellschaft. In dieser ist der Diplom-Pädagoge inzwischen hauptberuflich tätig. In seinen Bereich fallen pädagogische Konzepte, Finanzen sowie der Bereich Jugend-, Bauordnungs- und Gesundheitsamt. „Ich bin aber auch als Hausmeister zuständig für die Renovierungen und den Ausbau“, sagt Heinz Behrwind schmunzelnd, der mit den Kindern zudem werkelt, sägt und schreinert.

Behrwinds haben 23 Mitarbeiter angestellt: Kindertagespflegerinnen, Kinderkrankenschwestern, Erzieherinnen und Reinigungskräfte. Geplant sei das alles nicht gewesen, versichert Jutta Behrwind, die nun schweren Herzens ihre Kurse wie Babymassage und Schlafschule aufgibt, um täglich abwechselnd in den Einrichtungen vor Ort zu sein. Als Gründe für ihre Expansion nennt sie nicht nur den Bedarf an Kinderbetreuung, sondern auch die guten Bedingungen wie die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt, dem Kontakt zu den Eltern und dem Glück, immer Räume und Personal zu finden. Letzteres sei die größte Herausforderung.

Plätze und eine Stelle als Vertretungskraft zu vergeben

Die Einrichtung in Kupferdreh ist ein Kindertagespflegeverbund, dahinter steckt ein Angebot der außerfamiliären Kinderbetreuung. Bei dieser betreuen Tagesmütter oder -väter die Kinder. Dachverband der neuen Stätte ist der „Verband alleinerziehender Mütter und Väter LV NRW“ (VAMF). Mehr Informationen und Standards: www.lvr.de/media/.../20110406_Kindertagespflegeverbund.pdf

Derzeit sind bei den Ruhr-Tal-Räubern noch vier Plätze zu vergeben. Die Betreuung umfasst 41 Stunden, von 7.30 bis 15.45 Uhr.

Zudem wird für den Kupferdreher Standort eine Pausen- und Krankheitsvertretung gesucht, die die Tagesmütter unterstützt (geringfügiges Verhältnis). Vorausgesetzt: ein guter Draht zu Kindern

Kontakt: www.baby-in-essen.de

Eine neue berufliche Herausforderung steht auch für Nadine Staadt an. Die 25-Jährige arbeitete mit Bärenbande in der Rüttenscheider Kita und wechselt als Leiterin nach Kupferdreh, wo es für Kinder mit Frühstück, Morgenkreis, spielen, singen und Mittagessen, aber auch Angebote rund um Tiere, Farben sowie Formen eine Tagesstruktur geben werde. Zwischendurch wird geschlafen oder gewickelt. Bei gutem Wetter geht es durch den Garten über den Fußweg zum nah gelegenen Spielplatz.

Wie es für Jutta Behrwind in Kupferdreh weiter geht, ist offen: „Wir schauen uns die Situation im Stadtteil erst einmal an.“ Eigentlich sind die beiden Geschäftsführer an die Grenze ihrer Kapazität gestoßen. So könnte die Neueröffnung am Heidbergweg die letzte gewesen sein. Allerdings, wirft ihr Mann ein, „hat sie das bei den anderen Expansionen auch schon gesagt“.