Essen-Burgaltendorf. . Vertreter aus Essen, Bochum und Hattingen einigen sich auf den Erhalt der Pontonbrücke. Damit wäre eine wichtige Verbindung für Pendler gerettet.

Jahrelang stand die Zukunft der Schwimmbrücke Dahlhausen auf eher schwankenden Füßen. Doch nach schier endlosen Debatten haben sich nun Vertreter der beteiligten Städte Essen, Bochum, Hattingen und des Ennepe-Ruhr-Kreises offensichtlich auf einen gemeinsamen Kurs festgelegt. Und der heißt: Sanierung im Bestand.

Die so wichtige Route, die auch den Stadtteil Burgaltendorf über Hattinger Stadtgebiet hinweg mit der Nachbarstadt Bochum verbindet und Pendlern den schnellen Sprung über die Ruhr erlaubt, soll auf jeden Fall bestehen bleiben. Einigkeit besteht auch darüber, dass die Route auch künftig über die bestehende Brücke führen soll. Ein ersatzloser Abriss oder ein extrem teurer Neubau einer zweispurigen Querung sind damit vom Tisch.

Eigentlich kaum zu glauben, hatte doch die Stadt Bochum noch am 19. Januar ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, das marode Brückenbauwerk komplett zu schließen, um so möglicherweise den zuletzt von Bochumer Seite favorisierten Bau einer Hochbrücke, rund 300 Meter südlich des alten Standorts, auf den Weg zu bringen. Nur ein kurz zuvor gestarteter Ideenwettbewerb mit Bürgerbeteiligung, der erst Ende Mai dieses Jahres endet, hatte diesen Plan ausgebremst.

„Gottlob“, wie Dieter Schmitz, Fachbereichsleiter im Essener Amt für Straßen und Verkehr, sagt. „Denn erst durch diesen gewonnen zeitlichen Aufschub wurde die nun erzielte Einigung möglich.“ Eine wichtige Rolle habe, so Schmitz, auch der mediale Druck – nicht zuletzt durch diese Zeitung – gespielt. „Sonst wäre die Brückenschließung in der Bochumer Sitzung vielleicht einfach durchgewunken worden.“

Den Bau einer Hochbrücke hatte der Hattinger Baudezernent Jens Hendrix mit dem Hinweis auf starke Eingriffe in die Natur und mit der Warnung vor einer Verdreifachung des Verkehrsaufkommens auf der Straße Am Stade stets abgelehnt. Denn der Neubau hätte zwingend eine komplette Veränderung der Straßenverläufe nach sich gezogen.

Erhalt auch aus Kostengründen

Dieter Schmitz indes hatte zuletzt auch aus Kostengründen für einen Erhalt der Brücke plädiert: „Es gibt keine Fördermittel mehr von Bund und Land. Die Töpfe sind leer. Und ob und wann sich das wieder ändert, ist ungewiss.“ Beide hatten mit dieser Argumentation bei Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel (BV VIII) offene Türen eingerannt: „Ich hatte das Thema schon frühzeitig auf unsere Tagesordnung gesetzt und mich auch später bei meinem Besuch im Bochumer Ausschuss für eine Brückensanierung im Bestand sowie eine interkommunale Zusammenarbeit stark gemacht.“

Videoüberwachung im Gespräch

Auch künftig sollten die involvierten Bezirksvertretungen die weiteren Pläne flankierend unterstützen, sagt Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel mit Blick auf die Schwimmbrücke. Dies dürfte auch dringend notwendig sein. Zwar biete die nun angestrebte Lösung im Bestand laut Schmitz „mehr Handlungsspielraum“, weil ein Neubau beispielsweise wegen einer Vielzahl gesetzlicher Vorgaben zu großen Konflikten mit der nahe verlaufenen Bahnlinie geführt hätte, „doch was nun genau auf und neben der Brücke passieren soll, ist ja noch lange nicht geklärt“, so Schmitz.

Eine gute Chance auf Umsetzung hat der Plan, Lkw-Verkehr auf der Brücke rigoroser zu verhindern. Schmitz: Durch Poller allein, ist das nicht zu machen. Dies hat die Vergangenheit gezeigt.“ Ob eine zusätzliche Höhenbegrenzung Abhilfe schaffen könnte, wagt Schmitz zu bezweifeln. Zumal er den momentan unterbrochenen Busverkehr auf der Brücke noch nicht zu den Akten gelegt hat. „Dann natürlich immer nur ampelgesteuert in jeweils eine Richtung.“

Schmitz setzt vielmehr auf Überwachung: „Die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer beachten Ge- und Verbotsschilder, aber es gibt immer schwarze Schafe.“ Daher plädiert er für eine Videoüberwachung, die aus Kostengründen auf eine Brückenseite beschränkt werden könnte. Auf eine solche elektronische Überwachung könne man schon vor der Brücke hinweisen. „Zur Abschreckung“, so Schmitz.