Essen-Steele. . Als „Indianer vom Revier“ gastierte Kai Bettermann einst im Theater Freundenhaus in Steele. Nun kehrt er als Elektriker mit Show-Ambitionen ins Grend zurück.

Einst stand Kai Bettermann im Theater Freudenhaus in „Die Indianer vom Revier” zusammen mit der Familie Kopleck auf der Bühne. Nun kehrt der studierte Steiger zurück an die Steeler Ruhrpott-Spielstätte im Kulturzentrum Grend – und dort steht er in der musikalischen Komödie „Schlager, Stars und Watt von Liebe”, die am kommenden Samstag dort gastieren wird, förmlich „unter Strom“.

Als Sohn einer Bergbaufamilie hat Kai Bettermann eine große Affinität für diese Ruhrgebietstradition. Doch nicht nur dieser Aspekt prägte ihn, sondern auch die Musik seiner Kindheit. „Ich weiß noch genau, wie ich früher gebannt vor dem Fernseher saß, wenn Dieter-Thomas Heck wieder die ZDF-Hitparade anmoderiert hat”, erinnert er sich. Neben deutschsprachigen Schlagerstars von Jürgen Marcus bis Daliah Lavy haben es ihm zudem internationale Künstler wie Elvis Presley, Johnny Cash oder Gilbert Bécaud angetan. „Auch deren Musik nannte man damals Schlager, der Begriff war nicht so negativ besetzt wie heute”, so Bettermann. Zwar war es seine Motivation, die Erinnerung an diesen Aspekt seiner Kindheit in einen Bühnenabend zu bannen, jedoch: „Keiner interessiert sich doch für Kai Bettermann, es wäre doch langweilig, wenn ich nur von mir erzähle.”

Also entwickelte er in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Veronika Maruhn die Figur des Elektrikers René, der in einem Varieté die Beleuchtung reparieren soll. „Ein absolut bodenständiger Typ mit Ruhrpott-Schnauze – damit passt er bestens zum Theater Freudenhaus”, ist Kai Bettermann überzeugt. René bekommt auf der Bühne einen Stromschlag – dann passiert’s: „Der Funke vonne Künstlers ist auf mich übergegangen”, zitiert der Schauspieler seine Rolle. Denn im Laufe des Stücks verwandelt er sich in viele alte Schlagerstars, die René nicht nur interpretiert, sondern auch um Rat fragt. „Denn René ist in jemandem aus dem Varieté verliebt”, so Bettermann. Und so erhofft er sich zum Beispiel Hilfe von Johnny Cash: „Der ist ja mit seiner Kollegin June Carter zusammengekommen und ist also quasi ein Experte für Liebeleien am Arbeitsplatz.”

Mit der Verkörperung von Musikgrößen hat Kai Bettermann bereits Erfahrung: Seit 2001 stand er lange Jahre im Soloabend „Being Freddy Mercury” auf der Bühne – schon damals führte Veronika Maruhn Regie. Sie war es auch, die mit den Gitarristen Rainer Vollmer den zweiten Darsteller neben René in die neue Produktion brachte. „Er begleitet mich nicht einfach nur, sondern er ist eine eigene Figur, die auf geheimnisvolle Weise ins Stück integriert ist”, betont Bettermann.

„René Reloaded“ in Duisburg

Unter dem Titel „René Reloaded” feierte das Stück bereits im September vergangenen Jahres seine Uraufführung im Theater Duisburg. Unter dem neuen Titel „Schlager, Stars und Watt von Liebe” will Bettermann nun auch regelmäßig im Theater Freudenhaus gastieren: „Der neue Name passt einfach besser zum Ruhrpott-Charme des Hauses”, ist er überzeugt.

Die Premiere am nächsten Samstag, 6. Februar, im Theater Freudenhaus im Kulturzentrum Grend, Westfalenstraße 311, beginnt um 20 Uhr.

Eine weitere Vorstellung ist am 16. April geplant. Beginn ist um 20 Uhr. Karten zum Preis von 15 Euro unter 85 132 30.