Essen-Burgaltendorf. . Nach dem Burgaltendorfer Wochenmarkt werden die EBE-Container vor Ort oft zur illegalen Sperrmüllentsorgung missbraucht. Eine Lösung ist nicht in Sicht

„Der Burgaltendorfer Marktplatz verkommt mehr und mehr zur Müllkippe“, mahnt Ulrich Malburg, Chef der örtlichen SPD. Eine Aussage, die angesichts des aktuellen Jubiläums zum 850-jährigen Bestehen des Stadtteils nicht ungehört verhallen dürfte.

Anstoß des Ärgers ist das Areal an der Alten Hauptstraße, genauer gesagt das „lange Stück“, die historische Verbindung zwischen dem Ober- und Unterdorf. Im oberen Teil des Marktplatzes wird immer donnerstags der Wochenmarkt abgehalten. Am äußeren Rand hat die EBE daher drei schwarze, große Rollcontainer etabliert, die regelmäßig freitags geleert werden.

Längst kein Einzelfall

Allerdings findet sich dort längst nicht nur der Abfall der Beschicker und Markthändler, sondern immer häufiger auch große Mengen Sperrmüll: ausrangierte Stühle, Seitenteile zertrümmerter Schränke und zerbrochenes Mobiliar, alte Plastikeimer und sogar „zum Teil ausgelaufene Farbeimer“, wie Malburg sagt. „Da war zuletzt sogar einmal die Polizei vor Ort.“

Das Phänomen ist der EBE nicht unbekannt. „Müll lockt Müll“, erklärt EBE-Sprecherin Bettina Hellenkamp auf Nachfrage. „Wilde Müllkippen wie diese gibt es in der Stadt Hunderte. Wenn auch selten an einer solchen Stelle, die, trotz der Hecke, noch relativ gut von der Straße her einsehbar ist.“

Im Fall von Burgaltendorf ist dies besonders tragisch, da in den vergangenen Jahren aktiv versucht wurde, den Marktplatz aufzuwerten. So ließ beispielsweise die Geno-Bank anlässlich ihres eigenen Firmenjubiläums schon vor Jahren einen Maibaum errichten und die dazugehörigen Blechschilder aus eigener Tasche restaurieren. „In diesem Zusammenhang haben wir auch für eine neue Asphaltierung und für eine Begrünung des Marktplatzes gesorgt“, erklärt Susanne Wilde, Leiterin für Kommunikation bei der Geno-Bank. „Das Grün wird in unserem Auftrag zweimal im Jahr durch einen Gärtnerbetrieb gepflegt.“ Für die Entsorgung des Mülls jedoch fühle sich die Geno-Bank – verständlicherweise – nicht zuständig.

Zu Recht, denn die fällt eindeutig in das Ressort der EBE: Ein Patentrezept gegen solche Müllkippen gibt es, laut Bettina Hellenkamp, allerdings nicht: „Unsere Mitarbeiter, die die Container leeren, melden uns den Fall, können aber selbst nicht tätig werden, da ihr Fahrzeug für den Transport von Sperrmüll nicht geeignet ist. Das müssen andere Teams übernehmen.“ Doch die sind oft nicht spontan einsetzbar, weil privater Sperrmüll zwar kostenfrei von der EBE entsorgt wird, „allerdings nur auf vorherige Anmeldung“, wie die EBE-Sprecherin betont. Prophylaktisch sei das Problem kaum zu lösen. „Da müsste sich schon das Ordnungsamt auf die Lauer legen, um den Verursachern der Müllhalde auf die Spur zu kommen“, sagt Hellenkamp. Doch dazu fehle es wohl an Personal.

Den wenig attraktiven Wochenmarkt abzusetzen und so die Container gänzlich verschwinden zu lassen, ist für Dieter Bonnekamp, Vorsitzender des Heimat- und Burgvereins, auch keine Lösung: „Der Sperrmüll würde sicherlich dort weiter abgeladen werden.“