Essen-Frillendorf. . Frillendorfer CDU diskutierte über Flüchtlinge und die geplante Unterkunft an der Hubertstraße. Bedenken wegen Betreuung, Alltags- und Schulsituation.
- Frillendorfer CDU diskutierte zum Thema Asyl
- Gäste stellten viele Fragen zur geplanten Unterkunft
- 250 Flüchtlinge sollen an Hubertstraße ziehen
Zahlreiche Fragen, ihre Sorgen und durchaus auch Unmut brachten die Gäste an diesem Abend in die Gaststätte Am Kreuz mit: „Asyl in Essen und in Essen-Frillendorf“ lautete das Thema, zu dem die Frillendorfer Christdemokraten eingeladen hatten. Gastredner war Dirk Kalweit. Der Ratsherr referierte zum Einstieg über weltweite Flüchtlingsströme wie über die Gesamtsituation in Essen und das Konfliktpotenzial, vor dem die Kommunalpolitiker stehen. Die Zuhörer hatten vor allem drängende Fragen zu dem, was vor ihrer Haustür passiert – und zwar an der Hubertstraße, wo eine Unterkunft für 250 Flüchtlinge geplant ist.
Nach welchen Kriterien wurde der Standort ausgesucht? Bleibt der Sportplatz erhalten? Wie werden Bewohner betreut: Was passiert mit den Menschen den ganzen Tag? Wird es einen Sicherheitsdienst geben? Was ist mit denen, die Arbeit suchen? Die Frillendorfer fragten konkret, zeigten sich gleichsam besorgt mit Blick auf notwendige Kita-Plätze, Schulunterricht („Was wird mit unseren Kindern?“), kulturelle Hürden („Ich blicke mit Angst in die Zukunft“) und bezahlbaren Wohnraum („Ich finde jetzt schon seit anderthalb Jahren keine Wohnung“).
Wie die Stadt diese Situation finanziell stemmen soll, konnte sich bei den genannten Summen etwa für die Unterbringung von Flüchtlingen kaum einer im Raum vorstellen: So kosten allein die Zeltdörfer jährlich 96 Millionen Euro, sagte Kalweit. „Wir verwalten die Krise“, fasste Sonja Wilkending, Ratsfrau und Vorsitzende der Frillendorfer CDU die Situation zusammen; sie versicherte gleichzeitig, dass der Frillendorfer Sportplatz unangetastet bleibe.
Um Standorte wie den an der Hubertstraße zu finden, hat die Stadt alle kommunalen Flächen und Immobilien geprüft. Ein Kriterium war die Infrastruktur, die unter anderem Anbindung, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten betrifft. In der Unterkunft stellt die Stadttochter RGE rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche einen Wachdienst. Die Betreuung wiederum übernimmt Caritas oder Diakonie, sagt Stadtsprecherin Hannah Hettinger. Zur Schulfrage erklärt sie: „Die Schulen werden nach Kapazitäten ausgewählt.“ Also nicht danach, ob sie die nächstgelegene sind. So wolle man überfüllte Klassen vermeiden.
Für arbeitssuchende Flüchtlinge soll es zeitnah eine zentrale Anlaufstelle geben, sagte Kalweit, „um sie mit aller Macht in Arbeit zu bekommen.“ Im Alltag aber werden in Frillendorf gewiss dringend Ehrenamtliche gebraucht – und sich wie in allen anderen Unterkünften auch finden.