Essen-Horst. . Gruppe wurde erst vor knapp zwei Wochen gegründet. Bürgerversammlung am 20. Januar im Saal der Zionskirche.

Bürgerinitiativen haben in Essen derzeit Konjunktur. Der Hintergrund: Die Stadt prüft seit Wochen potenzielle Standorte für stationäre Flüchtlingsunterkünfte und treibt damit besonders Anwohnern naturbelassener Räume und Landschaftsschutzgebieten die Sorgenfalten auf die Stirn. Auch in Horst hat sich eine solche BI gegründet, weil „Mecklenbecks Wiese“ auf der Liste der Stadtverwaltung weit oben steht.

Die BI „Grünes Horst – Mecklenbecks Wiese“, so der offizielle Name, hat sich erst Anfang vergangener Woche zusammengefunden. Allesamt direkt Betroffene, also Menschen, die in unmittelbarer Nähe der Freifläche im Bereich Dahlhauser Straße/Sachsenring wohnen“, wie BI-Sprecher Carsten Haake sagt.

Am Dienstag waren Haake und seine Mitstreiter beim Treffen der BI „Fischlaker Mark“ zu Gast. In den Werdener Domstuben wurden Argumente ausgetauscht, die gegen eine Bebauung der Areale sprechen. „13 der 15 vorgeschlagenen Flächen liegen im Landschaftsschutzgebiet“, sagt Haake. „Wir sitzen also irgendwie alle in einem Boot.“ Dementsprechend gleichen sich die Statements der Initiativen, die auf den hohen ökologischen Wert der Flächen verwiesen, beispielsweise als Lebensraum für bedrohte Tierarten oder auch als Frischluftschneise.

Doch die Kritik der Horster BI geht noch weiter: „Warum unterlässt die Verwaltung die Anmietung leerstehender Wohnungen? „Wieso versteift sie sich nur auf Flächen, die mindestens zwei Hektar groß sind und bremst so kleinere Potenziale aus?“„Sind die zuletzt kolportierten Leerstandsquoten realistisch? und „Ignoriert die Stadt bewusst lokale Gegebenheiten, die eine Bebauung erschweren oder verteuern würden? Im Falle von Mecklenbecks Wiese beispielsweise die dort entstandenen Hohlräume durch den Bergbau der 1920er Jahre. In der Summe gilt auch in Horst: Die Stadt will sich mit Hilfe der Flüchtlingsproblematik neues Bauland sichern.

Wie lang die Halbwertszeit der Horster Initiative ist, bleibt abzuwarten. Es heißt, die Stadtverwaltung wolle bereits am 19. Januar erste Prüfungsergebnisse in einer Ratsinfo verschicken. Dass Mecklensbeck Wiese jedoch durchs Raster fällt, glaubt Haake nicht: „Das Areal gilt als planerisches Filetstück.“ Am Mittwoch, 20. Januar, 19 Uhr, bittet die BI daher zur Bürgerversammlung in den Saal der Zionskirche an der Dahlhauser Str. 161.