Überruhr. Im naturwisschenschaftlichen Pavillon des Gymnasiums Überruhr haben Fachleute Spuren eines schädigenden Pilzes gefunden. Betroffenes Gebäude wurde jetzt geschlossen.
Die Leitung des Gymnasiums Überruhr hat nach Absprache mit Schulverwaltung und Immobilienwirtschaft den naturwissenschaftlichen Pavillon auf dem Gelände an der Langenberger Straße geschlossen. Bei Abstrichproben war ein gesundheitsschädigender Pilz im ehemaligen Chemieraum gefunden worden.
Der "Stachybotrys Chartarum" kann unter anderem Kopfschmerzen, Bronchitis oder Schwindel auslösen. Eine Gefährdung der Schüler habe nicht vorgelegen. "Der Pilz ist erst schädlich, wenn er nicht mehr feucht ist, sondern austrocknet. Dies ist hier nicht der Fall. Er darf aber nicht im Raum sein", so Wolfgang Wolte-Griegel von der Immobilienwirtschaft.
Noch wichtiger: Seit rund eineinhalb Jahren hat wohl kein Schüler den betreffenden Raum 103 mehr betreten. Aufgrund von Wasserschäden war er im Sommer 2006 geschlossen worden. Erst vor zweieinhalb Wochen waren bei der Sanierung im mittlerweile entkernten Chemieraum, der für 170 000 Euro neu eingerichtet werden sollte, dunkle Schatten an den Wänden aufgefallen. Außerdem ließ der Geruch trotz Trockenlegung der Toiletten nicht nach.
Die Untersuchung des Abstrichs brachte den Befund und zog das sofortige Abriegeln des gesamten Pavillons, der insgesamt aus drei Trakten besteht, am vergangenen Freitag nach sich. "Wie lange der Pilz im Raum war, wird niemand feststellen können", erläutert Ingo Penkwitt, Leiter der städtischen Immobilienwirtschaft. Nun wird der gesamte Pavillon untersucht.
Darüber hinaus stießen Fachleute bei Untersuchungen im naturwissenschaftlichen Pavillon auf Schimmelpilzsporen. "Nach gegenwärtigen Erkenntnissen werden in den anderen Bereichen des Pavillons Raumluftgrenzwerte hinsichtlich der Schimmelpilze nicht überschritten", sagt Ingo Penkwitt. Trotzdem werde überlegt, das rund 30 Jahre alte Gebäude durch einen Neubau zu ersetzen.
Vorsorglich wurde auch in den anderen beiden Pavillons die Luft gemessen. Im so genannten "P3", hier ist auch die Schülervertretung untergebracht, lag die Konzentration der Sporen laut Stadt unter den Grenzwerten und unter der Konzentration in der Außenluft. Im "P0" mit Musik- und Kunsträumen war diese allerdings im Flur rund dreimal höher als in der Außenluft. "Im Flur haben wir ein Feuchtigkeitsproblem. Hier ist aber kein Aufenthaltsbereich", erläutert Penkwitt, warum auf dem Gelände nur ein Pavillon geschlossen wurde.
Ergebnisse von Abstrichproben aus P3 und P0 sollen in zehn bis zwölf Tagen vorliegen. Die organisierten Eltern in der Schulpflegschaft sind einverstanden. Jutta Gemüth, Vorsitzende: "So lange wir in den Pavillons keinen anderen Bescheid bekommen, können wir das nur für richtig halten. Wir werden weiter aufpassen."