Essen-Burgaltendorf. . Parkbesucher beklagen verschmutzte Gehwege und haben Mitarbeiter von Grün und Gruga im Verdacht.Die holten eine intakte Parkbank und zwei Mülleimer ab.

Oasen der Ruhe sind in der Stadt selten genug. Doch diese sind in unserer hektischen Zeit wichtige Rückzugsquartiere für die Menschen, die fernab vom Autolärm und Alltag ein wenig Entspannung suchen. Die Burgaltendorfer im Einzugsbereich der Alten Hauptstraße nutzen dazu gerne den Worringpark. Auch Walter Böhme, ein Anwohner, dreht mit seinem Hund dort täglich seine Runde. Doch das Bild, das sich ihm zuletzt bot, mag ihm gar nicht gefallen.

Nun sei vorweggeschickt, dass der Park einen recht aufgeräumten Eindruck macht. Die Wege sind asphaltiert und daher auch für Senioren mit Rollatoren bestens begehbar. Das Grün am Wegrand ist ordentlich beschnitten, es gibt ausgeschilderte Hundewiesen und auch einen Spielplatz für die Kinder. Doch bei näherer Betrachtung offenbaren sich zum Teil gravierende Mängel – und einige davon scheinen hausgemacht.

Schon kurz nachdem Walter Böhme zu seinem Spaziergang gestartet war, stieß er auf große Lehmbrocken und Rasenstücke, die wild verteilt auf dem Gehweg lagen. Gleich daneben fand sich eine tiefe Reifenspur. „Die stammt von Grün und Gruga“, ist sich Böhme sicher. „Die haben hier eine Parkbank und zwei Mülleimer abgeholt.“

Warum, das kann sich Böhme nicht erklären. „Die Bank sah nicht schlechter aus als alle anderen.“ Zwar oft mit Graffiti beschmiert, sind die Sitzgelegenheiten intakt und werden gerne benutzt. Auch die, die nun entfernt wurde. „Wäre dem nicht so, könnte ich die Aktion ja verstehen“, sagt Böhme und fügt an: „Jetzt sieht es hier aus, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte.“

In der Tat gleicht der Platz, wo die Sitzbank stand, einem Morastloch. Die Steinplatten, die zur Bank führten, sind unter Lehm begraben oder liegen kreuz und quer verteilt in der Botanik herum. „Selbst wenn diese Aktion einen tieferen Sinn hat, kann man das hier doch nicht einfach so hinterlassen.“ Da fallen die vielen abgebrochenen Äste – eine Hinterlassenschaft des Herbststurms Ela – kaum ins Gewicht.

Apropos Ela: Seit vor eineinhalb Jahren der Orkanböen über Essen hinwegzogen, sind fast alle Oberleitungen der Parklaternen geknappt. „Wenn ich hier bin, dann nur mit Taschenlampe. Sogar mein Hund hat eine Lampe am Halsband.“

Martin Gülpen von Grün und Gruga macht da wenig Hoffnung: „Aus Kostengründen können keine Lichtanlagen in Parks installiert oder auch repariert werden.“ Auch die Verschmutzung der Wege ist bekannt: „Es gibt in diesem Park Probleme mit einem Quellbereich. Dadurch können eventuell bei Starkregen, wie in den letzten Tagen, auf dem Weg Probleme mit Überspülungen auftreten.“ Zwar seien Drainagen angelegt worden, doch das Problem noch nicht gänzlich behoben werden. „Die Verkehrssicherheit auf dem Weg muss hier kurzfristig überprüft und wieder hergestellt werden“, sagt Gülpen. „Das werden wir auch tun.“

Von der abtransportierten Parkbank müssen sich die Besucher allerdings verabschieden. „Da kommt keine neue hin. Auch der Zuweg zu diesem Bereich soll in Kürze zurückgebaut werden.“