Essen-Huttrop. . „Barrierefreie Spiel- und Bewegungsräume“: Die besondere Einrichtung wurde auf der Zukunftsmesse FSB in Köln ausgezeichnet.
Die Bedeutung des Franz-Sales-Hauses mit Hauptsitz an der Steeler Straße in Huttrop ist ganz und gar enorm. Wohneinrichtungen, Behindertenwerkstätten oder Freizeitbereiche: Gut 1400 feste und zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen seit vielen Jahren dafür, dass Menschen mit geistigen, psychischen und auch mehrfachen Behinderungen in ihrer Eigenständigkeit gefördert und unterstützt werden, um ein so normales Leben wie möglich führen zu können.
2200 Vereinsmitglieder
Ein ganz wichtiger Faktor dabei: der Sport. Zahlreiche behinderte Menschen, die im Verein DJK Franz-Sales-Haus aktiv sind, Erfolge feiern – und dadurch ihrem Leben oft eine anerkanntere und gezieltere Richtung geben können. Ein Grund dafür sind ohne Frage die kompetente Betreuung, der zwanglose Umgang miteinander und auch die technischen Voraussetzungen, etwa im barrierefreien Sportzentrum Ruhr. Und genau das wurde nun mit dem Sonderpreis des Deutschen Spielraumpreises 2015 ausgezeichnet.
„Wir haben einen Sonderpreis erhalten, weil wir die Jury mit unserer für viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zu nutzenden Sporteinrichtung und dem inklusiven Konzept überzeugen konnten, jedoch keine öffentliche, also städtische Einrichtung sind“, war FSH-Sprecherin Valeska Ehlert sichtlich überrascht. Verliehen wurde der Deutsche Spielraum-Sonderpreis, der in diesem Jahr unter dem Wettbewerbsthema „Barrierefreie Spiel- und Bewegungsräume“ stand, dieser Tage auf der Zukunftsmesse für Freizeitwelten in Köln, der FSB.
Vorgeschlagen hatte das ungewöhnliche Sportzentrum Ruhr übrigens Landschaftsarchitektin Adriane Baakes-Zauner, „weil es bundesweit einzigartig aufgestellt ist“. Mit Erfolg, denn die von ihr geplante Außengestaltung und das inklusive Konzept der Essener Sportstätte überzeugten die Jury.
„Sport ist für viele Menschen eine echte Leidenschaft“, weiß Ewald Brüggemann, Sportlicher Leiter des integrativen Sportvereins DJK Franz-Sales-Haus, aus der Praxis. „Unsere Aufgabe ist es dabei, dass wir den Spaß an der Bewegung unterstützen und attraktive Trainingsbedingungen schaffen. Mit dem barrierefreien Sportzentrum Ruhr ist uns das gelungen.“
Im Sportzentrum Ruhr finden die rund 2200 Vereinsmitglieder (etwa ein Drittel davon hat eine Behinderung) nahezu ideale Sportbedingungen, viele unterschiedliche Sportmöglichkeiten und ein attraktiv gestaltetes Umfeld vor.
Mit dem Bau begonnen wurde auf dem Gelände an der Steeler Straße in Huttrop im Jahre 2003, seit der Realisierung des zweiten Bauabschnitts im Sommer 2009 stehen zusätzlich ein Schwimmbad und eine große Turnhalle zur Verfügung. Die Bewilligung von Stiftungsgeldern in Höhe von 3,76 Mio. Euro durch die „Stiftung Wohlfahrtspflege NRW“ ist ein Signal für den Behindertensport. Heute zählt das Sportzentrum Ruhr zu den wichtigsten Sportstützpunkten für Menschen mit geistigen Behinderungen im ganzen Land, die Barrierefreiheit wurde bereits 2011 mit dem Siegels „NRW ohne Barrieren“ bestätigt.
Im ersten integrativen Fitnesszentrum Deutschlands werden die Sportler von speziell ausgebildeten und natürlich auch lizenzierten Sportlehrern und Fitnesstrainern betreut. Die Außenspielfelder – das erste Blindenfußball-Freiluftkleinspielfeld Deutschlands, ein Kunstrasen-Soccercourt sowie ein Multifunktionsplatz, runden die Infrastruktur ab.