Essen-Kupferdreh. . Eine Fitness-Gerät mischt die Sportwelt auf. Erfunden von vier Essenern und hergestellt mitten in Kupferdreh.

Alles hat irgendwie seine Zeit. Die Mode, die Musik, die Tanzstile – das Freizeitverhalten allgemein. Einst kippte man bevorzugt Schnaps, dann jedoch trank man wieder artig gesunde Molke. Mal wurde nahezu überall geraucht und gekifft, dass sich die Balken bogen, heute sieht das anders aus. Und auch die sportlichen Vorlieben der Menschen nehmen im Zick-Zack-Kurs immer wieder mal andere Fahrt und anderes Tempo auf.

Als die verschnarchten Trimm-Dich-Pfade und das Wandern wie Karl Carstens keinen mehr vom Hocker hauten, gingen die Kerle zum Pumpen in die Studios, um aufzugehen wie Arnold Schwarzenegger. Und die Frauen, die stürzten sich auf die durch Jane Fonda und Sydne Rome nach Deutschland geschwappte Aerobic-Welle. Irgendwann dann kam Tae Bo, dann Aqua-Jogging, Nordic Walking, Zumba – und mittlerweile stehen gar seltsam anmutende Geräte wie die Slashpipes ganz hoch im Fitness-Kurs.

Die Slashpipe, dieses transparente und, ganz wichtig, mit Wasser gefülltes Kunststoffrohr. Zwei flexibel einstellbare Handschlaufen – und ab geht die Fitness-Post. Wo sie erfunden wurden? In Essen und nicht von den Schweizern . . .. Und: Gefertigt werden viele Slashpipes in den Franz-Sales-Werkstätten mitten in Kupferdreh.

Seit gut einem Jahr sind viele der dort Beschäftigten Menschen mit einer geistigen Behinderung dabei, das zu fertigen und zusammenzubauen, was längst Sportler und auch andere Fitness-Freunde in der ganzen Welt begeistert. Slashpipes, Geräte also, die Kraft, Ausdauer, Körperhaltung und auch die Koordination trainieren, das allgemeine Körpergefühl verbessern und Augen, Ohren sowie den Gleichgewichtssinn ansprechen.

Die Geschäftsführer von „Slashpipe“ sind allesamt Essener Jungs, die auf internationalen Sport– und Fitnessmessen die Fachwelt in Verzückung versetzten und zahlreiche Preise abräumten. „Jeder kann damit auf seinem Gesundheitslevel mit unterschiedlichen Trainingsprogrammen arbeiten“, erklärt Martin Kammler, einer der Geschäftsführer, das Geheimnis des Erfolges. „Die zahlreichen Übungsmöglichkeiten sind dabei abwechslungsreich, sehr effizient, haben einen hohen Spaßfaktor und sprechen sowohl die Muskulatur als auch die Wahrnehmung an.“

Hör es! Sieh es! Fühl es! Frei nach dem Slashpipe-Motto werden die Fitnessgeräte jetzt auch im Sportzentrum Ruhr des Franz-Sales-Hauses eingesetzt: „Aufgrund der Vielseitigkeit können wir die Slashpipes in viele Trainingsbereiche integrieren“, ist auch Ewald Brüggemann schwer begeistert, der Sportliche Leiter der DJK Franz-Sales-Haus.

Schnupperkurse

Die bunten Fitnessröhren konnten von den Vereinsmitgliedern schon in Schnupperkursen ausprobiert werden, und ab Dezember wird es dann im Sportprogramm erstmals einen eigenen Kurs mit Slashpipes geben. „Wir haben festgestellt, dass sie für den Kraft-, Präventiv- und Rehasport bestens geeignet sind“, berichtet Brüggemann, der auch einen interessanten Nebeneffekt beobachtet hat: „Dadurch, dass man sich beim Training unwillkürlich auf das Wasser in der Röhre und die hoffentlich gute Musik konzentriert, merkt man gar nicht, wie anstrengend die Übungen tatsächlich sind.“

Die Slashpipes motivieren die Sportler dazu, ständig in Bewegung zu bleiben, und nach den ersten Erfahrungen mit dem neuen Fitnessgerät kann auch Ewald Brüggemann bestätigen: „Das Training macht einfach Spaß.“

Wer mehr wissen möchte zu den Slashpipe-Kursen speziell bei der DJK Franz-Sales-Haus: Infos gibt’s unter 0201 27 69 951, via E- Mail (djk@franz-sales-haus.de) oder im Netz (www.sportzentrum.ruhr).