Essen-Frillendorf.. Seit kurzer Zeit ist Jill Sommer als mobile Tierphysiotherapeutin unterwegs. Warum etwa Waldi hinkt, ist oft ganz einfach, oft aber auch nicht.


Der gemeine Deutsche und sein Herz fürs Haustier. Für einige ein Fimmel, für die meisten jedoch wahre Liebe. Dackel Waldi gehört natürlich längst zur Familie, genau wie Katze Kleopatra, Willi, der Wellensittich, Hamster Heini oder auch Mausezahn, das mausgraue Meerschweinchen-Mädchen. Wie auch immer: Das Kleintier an sich ist vielen Menschen sowas von ans Herz gewachsen – aber wenn Waldi, Heini oder Mausezahn einmal Wehwehchen haben, sind das Theater und die Sorge oft größer als das Kleintier selbst. Zeit für die Experten, Zeit für Menschen mit Ahnung wie etwa Jill Sommer, die seit wenigen Monaten als Tierphysiotherapeutin mobil unterwegs ist und dabei so manchem tierischen Übel gekonnt auf den Zahn fühlt.

22 Jahre jung ist die Frau und dazu ein waschechtes Frillendorfer Mädchen. Nach dem Abitur und einem Lehrjahr im Fach Tier-Homöopathie landete Jill Sommer an der renommierten „alterna Medica“, einer Fachschule in Düsseldorf, die seit nunmehr fast 10 Jahren Heilpraktiker und Psychologische Berater ausbildet – und eben auch Tierheilpraktiker. Ein Begriff, der nicht geschützt ist. „Leider“, wie Jill Sommer sagt.

Leidenschaft wird zum Beruf

Schon früher, als auch sie noch klein war, waren kleine Tiere eine echte Leidenschaft. Und so lag es irgendwie auf der Hand, dass sie das auch mal zum Beruf machen würde. Veterinärmedizin zu studieren, war eine Idee, der Numerus clausus aber dagegen. Also ging sie einen anderen Weg – und der führte sie nun in die Selbstständigkeit.

Was es so spannend macht? „Da Tiere ja nicht sagen können, was ihnen fehlt oder wo ihnen etwas weh tut, muss ich halt umso gründlicher sein, um die Probleme aufzudecken und dann zu beheben.“ Eine ausgiebige Erstuntersuchung, Gangbildanalysen, Fragen nach dem Futter. Soweit möglich, überlässt Sommer nichts dem Zufall, ist gleichwohl aber auch souverän genug, an den Tierarzt weiterzuempfehlen, wenn sie nicht helfen kann.

Vieles indes, das sie heilen oder zumindest lindern kann. Klassische Erkrankungen etwa bei meist großen, schweren und überzüchteten Hunden wie die Hüft- oder die Ellbogengelenkdysplasie (HD/ED) kann sie natürlich nicht wegmassieren oder -zaubern. „Aber man kann Erkrankungen vorbeugen, oder zumindest Schmerzen lindern“, appelliert sie nachhaltig an die Halter und warnt vor falscher Liebe zum Tier. Denn Süßigkeiten, Übergewicht, wenig bis gar keine Bewegung sind Gift. Irgendwie ist so ein Hund, eine Katze, ein Kaninchen oder Meerschweinchen auch nur ein Mensch.

Akupunktur, Laser-, Magnetfeld- oder auch Elektrotherapie, mitunter Wärme- oder Kältebehandlung. „Oft kommen die Menschen mit der Aussage: Mein Hund hat Rücken.“ Mutter Ute Sommer muss fast lachen, aber so sind viele Menschen halt. Dann jedoch heißt es: Ein Schritt nach dem anderen. Denn um Probleme zu lösen, muss man sie erst finden.

„Schröder“ aus Kroatien

Das beste Beispiel aktuell ist Mischling „Schröder“, lange Zeit ein armer Teufel, längst aber einer der glücklichsten Hunde der Welt. „In Kroatien hatte man versucht, ihm das Genick zu brechen“, ist Jill Sommer noch heute entsetzt.Über Umwege landete der kleine Kerl in Frillendorf – und dank intensiver Behandlung und Pflege hat er’s wieder auf die eigenen Beine geschafft. Übrigens ohne, dass ihm jemand wie der XXL-Ostfriese Tamme Hanken die Beine langgezogen hätte . . .

Wer Jill Sommer anfragen möchte: Sie ist erreichbar entweder unter
 0176 100 50 878


oder physio-pfoten@web.de Um eine feste Preis-Hausnummern zu nennen: Erstuntersuchung und Anamnese inklusive Erstbehandlung, Therapieplan (ca. 75 Min ) kosten 48 Euro. Info: www.physio-pfoten.de