Essen-Huttrop. . Den Evag-Halt Dinnendahlstraße barrierefrei zu machen, begrüßt Anwohner Mark Schilla. Doch er bangt um den ortsprägenden Charakter der Steeler Straße

Die Evag will im Sommer nächsten Jahres die Haltestelle Dinnendahlstraße barrierefrei ausbauen. Dagegen ist nichts einzuwenden, und auch Mark Schilla, ein Anwohner, findet den Plan durchaus lobenswert. Kritik übt er dennoch, denn die dazu notwendige Verlagerung der Haltestelle auf die Steeler Straße geht nicht nur zu Lasten des Rad- und Gehwegs, die künftig deutlich schmaler ausfallen werden. Auch die alten Kastanienbäume, die den dort ansässigen Edeka-Markt so malerisch drapieren, sollen fallen. Nun fürchtet Schilla um den „ortsprägenden Alleecharakter“ seines Kiezes.

Was Schilla außerdem ärgert: „Eine Beteiligung der Bürger hat bisher nicht stattgefunden.“ Dies sei auch nicht geplant, so Frank Mußhoff, Bezirksbürgermeister der BV I. „Es stimmt, dass es in Essen eher selten eine Bürgerbeteiligung durch die Verwaltung gibt. Allerdings hat es auch immer wieder Situationen gegeben, wo nur sehr wenige Teilnehmer der Einladung folgten.“ Dies sei, so Mußhoff, „eher suboptimal“, zumal damit auch ein gewisser zeitlicher und organisatorischer Aufwand verbunden sei. „In diesem konkreten Fall müsste sowieso die Evag einladen. Die BV wäre da selbst nur Gast.“

Im Übrigen sei das Ganze beschlossene Sache. „Im Sommer 2016 soll der Umbau losgehen“, hat Mußhoff aus dem Amt 66 erfahren. Auch die Fördermittel, 85 Prozent stammen aus dem ÖPNV-Fördertopf des Landes, seien bereits beantragt. „Den Rest zahlt die Stadt Essen.“ Nur wenn die das Geld nicht aufbringen könnte, würde die Maßnahme gestoppt.

Davon ist, trotz schmaler Stadtkasse, nicht auszugehen. Zumal die Intention der Evag durchaus zu begrüßen ist. Die Anwohner müssen sich allerdings auf eine sechs Monate lange Bauzeit einstellen, ähnlich wie beim Umbau der Haltestelle „Schwanenbuschstraße“. Welche konkreten Einschränkungen folgen, ist noch nicht bekannt. Sicher ist: Die Anlieger werden zeitnah schriftlich informiert; geplante Umleitungen über die Presse verbreitet. „Sollte es Probleme geben, ist das Amt 66-5 Straßenverkehrsbehörde der richtige Ansprechpartner“, sagt Mußhoff.

Mark Schilla traut dem Braten nicht: In Erinnerung sind ihm die negativen Begleitumstände bei der Gleiserneuerung auf der Steeler Straße zwischen Moltkestraße und Becksiepen. Besonders die Sperrung von Moltkestraße bis Dinnendahlstraße, als sogar Lkw die „Holleter“ als Umleitung missbrauchten, ohne auf das Tempo zu achten.

Und was passiert denn nun mit den Bäumen? „Im Zweifelsfalle pflanzen wir neue“, sagt Mußhoff. „Der Straßenabschnitt wird sich zum Positiven wandeln.“