Esen-Kray. . Die Ortsgruppe existiert bereits seit 1922. Vor 20 Jahren nun kaufte der Verein das Naturfreundehaus in Velbert-Tönisheide, wo immer das Basislager war.

Naturfreunde sind viele Menschen, wahrscheinlich sogar die meisten. Und die, die Natur besonders lieben, schließen sich manchmal zusammen – manchmal auch unter dem offiziellen Dach des offiziellen Vereins der Naturfreunde. Wie die Ortsgruppe Kray/Steele, gegründet immerhin schon 1922.

Naturfreunde, der Verein an sich. Aus der Taufe gehoben im Wien des Jahres 1895, gab’s die erste Gruppe in Deutschland zehn Jahre später in München. Das allererste Naturfreundehaus wurde 1907 in Tirol gebaut. Padasterjoch, 2232 Meter hoch. Da mussten diejenigen aus Kray und Steele 20 Jahre später schon deutlich tiefer stapeln. Immerhin: Ihr Domizil, das 1927 in Betrieb genommene, 1969 dann in Erbpacht übernommene und 1995 schließlich vom Landschaftsverband Rheinland gekaufte Naturfreundehaus Velbert-Tönisheide ist alles andere als Flachland – zumindest für den klassischen Rurgebietsmenschen.

Von Beginn an war klar, was auch die Essener wollten und auch sein wollten. „Der Naturfreund muss ein denkender Wanderer sein“, hieß es und heißt es noch heute. Der Wandergruß „Berg frei“ wurde früh zum Symbol, da zur Gründungszeiten der Zutritt zur Natur nicht allen Bürgern gestattet war. Nicht zuletzt war aber auch immer die „soziale Komponente“ von größter Wichtigkeit. Denn die Naturfreunde, und nicht nur die aus Kray und Steele, sind meist ein sozial-ökologischer und gesellschaftspolitisch aktiver Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur. Über 70 000 Mitglieder engagieren sich heute in 630 Ortsgruppen für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft – und zwar ehrenamtlich.

1978 gründete die Ortsgruppe Kray/Steele eine Kinder- und Familiengruppe, zehn Jahre später einen Singkreis.

Singkreis, Seniorengruppe

„Als aktive Gruppen“, so Vorstandsmitglied Manfred Hansen, „gibt’s bei uns etwa die Seniorengruppe“. Die trifft sich einmal im Monat nach Absprache sowie jährlich zu einer Seniorenfreizeit im Haus in der Tönisheide (Kuhlendahler Str. 129). Das jeweils erste Wochenende im Monat gehört dort in der Regel aber der Kinder- und Familiengruppe.

Die, die sich dem Singkreis angeschlossen haben oder das vorhaben, treffen sich einmal monatlich zur Probe in der Gaststätte „Am Kreuz“ in Stoppenberg (Ernestinenstr. 116). Da neben regelmäßigen Wandertouren stets auch das eine und auch andere Lied gesungen wird, kam es vor nun 30 Jahren zu dieser Gruppe, längst wurde das Liedgut erweitert, sind auch Akkordeon, Gitarre und Mandoline mit im Spiel.

Nicht ohne „Nebenwirkungen“, denn in den Jahren gab’s immer wieder Auftritte bei internen Veranstaltungen wie Musikantentreffen der NRW-Naturfreunde, den Internationalen Naturfreundetagen oder bei befreundeten Gruppen. Einer der Höhepunkte: „Unser Auftritt anlässlich unseres 30-jährigen Bestehens in Bad Laer im Outfit der Kulturhauptstadt Essen 2010 und gemeinsam mit dem Männergesangverein MGV Müschen aus Bad Laer“, so Tobias Schwarz, der Vereinsvorsitzende.

„Neben den klassischen Liedern des Männerchors haben wir uns auf heitere Wanderlieder eingestellt.“ Die bewährte Liederfolge: Gruß aus Essen; Von der Lippe bis zur Ruhr; Steigerlied und mehr kam an, die 300 Besucher hatten Spaß.

Was den Verein zudem ausmacht, sind die Tätigkeiten zur Erhaltung des Naturfreundehauses. Zudem engagieren sich die Mitglieder ganz im Geiste der Natufreundegründerväter im Umweltschutz, bei kulturellen Veranstaltungen oder mit Vorträge und Wanderungen. Kontakt: Tobias Schwarz ( 0201 52 27 878) oder Hausreferentin Erika Schwarz ( 0201 71 47 09).