Essen-Überruhr. . Hoffnung auf ein besseres Leben für die Vierbeiner macht die „Casa Katharina“. Der ÜberruhrerFotograf Olaf Eybe besuchte das Tierasyl in Ciobanovca. Was er dort sah, bewegt ihn noch immer

„Moldawien, was willst du denn in Moldawien?“, diese Frage musste der Überruhrer Fotograf Olaf Eybe oft beantworten, als er Anfang April in das kleine Land zwischen Rumänien und der Ukraine reiste. „Ich wollte eigentlich nur mit Freunden einen weißen Fleck auf meiner Europa-Reisekarte beseitigen.“ Was Eybe nicht ahnte: In den oft abenteuerlich anmutenden Straßen nahe der Hauptstadt Chisinau wartete ein Phänomen, das ihn nicht so schnell loslassen sollte: die Straßenhunde von Moldawien.

„Schon auf dem Weg vom Flughafen nach Chisinau fielen mir vereinzelte Hunderudel auf.“ Bei Gängen durch die Halbmillionenstadt, auf den Landstraßen des von der Landwirtschaft geprägten Armenhaus Europas begegneten Eybe dösende oder Futter suchende Hunde. Und einem Tierfreund wie ihm, der seine Entlebucher Sennenhündin Ida als sein „Lieblingsmodel“ bezeichnet, ging das Schicksal der verlassenen Vierbeiner so richtig nahe.

Hundefänger sind unterwegs

Mit Hilfe einer Übersetzerin erkundigte er sich nach einem Tierheim in Chisinau. Nein, so etwas gäbe es hier nicht, ließ die Stadtverwaltung wissen. Erst über Umwege erfuhr Eybe von der „Casa Katharina“, ein Hundeasyl, rund 40 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Und so machte wer sich auf den Weg ins Dorf Ciobanovca, dessen herzliches Empfangskomitee aus wenigen Zweibeinern und über 300 freudig bellenden Vierbeinern bestand.

Olaf Eybe sah geräumige Freigehege und dampfende Riesentöpfe, in denen Hundefutter zubereitet wurde. Vasiii Miszak, Leiter der „Casa Katharina“, zeigte ihm eine kleine, aber gut ausgestattete Tierklinik. Dort werden verletzte Hunde operiert, geimpft und vom Veterinär kastriert, wenn es nötig ist.

Allein in Chisinau leben 30 000 herrenlose Hunde. Manchmal schlagen Hundefänger zu und das Martyrium beginnt. „Die Hundehölle liegt vor den Toren der Hauptstadt“, erfuhr Eybe. Dort befindet sich ein Todeslager, in dem Hunde erschossen, vergiftet, mit Elektroschock getötet und anschließend in Säure geworfen werden. Manche landen auch auf der Müllhalde.

Ein Verein aus Nürnberg, so erfuhr Eybe, betreibt die „Casa Katharina“ und vermittelt pro Jahr einige Hunde an neue Halter in Deutschland. Kaum in der Heimat setzte er sich mit der Vorsitzenden des Tierschutzvereins in Verbindung. „Eines unserer großen Ziele ist, den Menschen nahe zu bringen, dass auch ein Tier Schmerz, Hunger und Leid empfindet“, sagt die Vorsitzende der Tiernothilfe Moldawien, Andrea Fischbach. Auch ein Tier habe ein Recht auf ein Leben ohne Angst. „Die gefundenen Straßentiere sollen kastriert, geimpft und entwurmt werden und an gesicherten Futterplätzen versorgt werden. Für Tiere, die nicht wieder auf die Straße können, suchen wir artgerechte Plätze“, ergänzt die Nürnbergerin, die sich seit rund acht Jahren in Moldawien engagiert.

Andrea Fischbach legt großen Wert darauf, dass es nicht das Ziel der Tiernothilfe ist, möglichst viele Hunde aus Moldawien herauszubekommen. „Es geht uns darum, den Tierschutzgedanken fördern. Das ist nicht so aussichtslos, wie es angesichts der Armut im Lande erscheinen mag.“

Aktivitäten in Moldawien koordiniert der Verein ALGA, www.alga.md. Geldspenden werden u.a. benötigt für den Unterhalt der Casa Katharina, für Futter, Tierarzt- und Pflegerkosten, Medikamente, Transportkosten, Hundehütten und Zwinger, den Ausbau einer Quarantänestation und des OP-Saales, die Versorgung von privaten Pflegestellen in Moldawien und Operationskosten für Notfälle.

Wer die Tierhilfe zum Beispiel mit Patenschaften unterstützen möchte, findet alle notwendigen Informationen unter der Online-Adresse www.tierhilfe-casakatharina.com.

Die Bankverbindung für die Tiernothilfe Casa Katharina e.V. lautet:

Sparkasse Nürnberg, Bankleitzahl (BLZ): 760 501 01, Kontonummer: 10 43 98 67, IBAN: DE10 7605 0101 0010 4398 67