Essen-Kupferdreh.. Seit 40 Jahren gibt es den Verein zum Erhalt der Hespertalbahn. Grund genug für einige Sonderveranstaltungen.


Ja, ja, die gute alte Zeit. Viele, die oft und fast sehnsüchtig an damals denken, als viele Dinge und das Leben allgemein einfach noch weit weniger hektisch waren. Sätze wie „Früher war alles besser“ sind sicherlich nicht richtig, dass aber früher vieles zumindest schöner war, müsste schon stimmen. Beispiel? Die Eisenbahn.

Nicht umsonst gibt es landauf, landab und natürlich auch im Hespertal in Kupferdreh rührige Zeitgenossen, die sich kümmern um das, was früher normal war, dann aber nach und nach von der Bildfläche verschwand. Wo einst Schlote qualmten oder die Feuerrösser, da fühlen sich Menschen irgendwie fast magisch angezogen.

Magische Anziehungskraft

Auch die gute, alte Hespertalbahn wäre schon lange nur noch Geschichte, hätten sich nicht zahlreiche rührige Menschen wie die vom Verein zur Erhaltung der Hespertalbahn gekümmert. Sie erhielten, was Kinder und Enkel ansonsten nur noch im Fernsehen hätten sehen und auch bestaunen können – oder auf dem Smartphone . . .

So ist es seit Jahren mehr als nur alter Väter Sitte, die Menschen regelmäßig noch tiefer in die Mottenkiste steigen und hinter die Kulissen blicken zu lassen. Von wegen: viel Rauch um nichts.

Am morgigen Freitag – am Tag der Arbeit haben die meisten wirklich frei – wird es rund um die klassischen Standorte Kupferdreh, Zementfabrik und Haus Scheppen wieder einmal dampfen und qualmen wie in alten Western oder bei „Männer ohne Nerven“.

Die Hespertalbahn startet ins Jubiläumsjahr. Zusteigen, bitte.

„Wenn die Hespertalbahn ihren diesjährigen Betrieb aufnimmt“, so Vereinssprecher Hans Hampel, „dann beginnt eine besondere Saison. Denn unser Verein feiert in diesem Jahr nicht nur sein 40-Jähriges, sondern auch die Einweihung unseres neuen Lokschuppens.“

Am 28. Juni liegt die Vereinsgründung auf den Tag 40 Jahre zurück, was die Mitglieder zum Anlass nehmen, neben dem Dampfbetrieb auch einige Überraschungen für die Fahrgäste bereit zu halten. Einen weiteren Grund zum Feiern gibt es am letzten Juliwochenende bei den „Lokschuppentagen“. Hampel: „35 Jahre, seit 1980, mussten wir ohne ein Dach über dem Kopf auskommen. Dass wir nun endlich wieder eine Abstell- und Reparaturhalle haben, feiern wir.“

Erst aber der morgige Freitag. Von 10.30-16.45 Uhr fahren die Dampfzüge im 75-Minuten-Takt von Kupferdreh bis Haus Scheppen, Rückfahrt jeweils eine halbe Stunde später. Weitere Betriebstage im Mai mit Dampflok sind Sonntag, der 3., der 24./25. und der 31. Mai, am 14./17. Mai fahren die Züge mit einer Diesellok.

Eine einfache Fahrt mit der Hespertalbahn kostet 2,80 Euro für Vollzahler, Kinder sind für 2 Euro dabei. Mit Rückfahrt sind dann 4/3 Euro fällig. Familien (zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder) zahlen dann 12 Euro. Wer’s noch stilechter und auf der Lok mitfahren möchte, zahlt zusätzlich 8 Euro beim Heizer (Dampf) oder 4 Euro (Diesellok).